Bereits vor Weihnachten wurde ein Tanker durch Huthi-Rebellen beschossen, dieser hatte jedoch Speiseöl und Pfanzenkraftstoffe geladen und blieb größtenteils unversehrt. Doch jetzt haben die Huthi scheinbar einen Volltreffer auf einen britischen Öltanker gelandet – mit direkten Auswirkungen auf den Ölpreis.
Die Ölpreise sind am Freitag im späten Verlauf aufgrund eines Auftritts eines Huthi-Sprechers im Fernsehen kräftig gestiegen. Ihm zufolge haben die Rebellen einen britischen Öltanker im Golf von Aden mit einer Antischiffsrakete angegriffen. Der Tanker sei getroffen worden und stehe in Flammen.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete zuletzt 83,55 US-Dollar. Das waren 1,12 Dollar mehr als am Tag zuvor. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 70 Cent auf 78,06 Dollar. Zuvor hatten die Ölpreise einen kleinen Teil ihrer bisherigen Wochengewinne eingebüßt.
Bereits in den vergangenen Tagen hatten die Rohölpreise spürbar zugelegt. Am Markt wird auf mehrere Gründe verwiesen: Zum einen die Lage im Roten Meer, wo die USA und Großbritannien zu mittlerweile Militärschlägen gegen die Huthi veranlasst hat. Über das Rote Meer verläuft ein für den Waren- und Erdöltransport wichtiger Seeweg, der gegenwärtig von vielen Reedereien weitläufig umfahren wird. Das erhöht die Transportkosten.
Angetrieben werden die Ölpreise zudem von rückläufigen Lagerständen in den USA und einer zuletzt stark gefallenen Rohölförderung. Fachleute verweisen zwar auf wetterbedingte Faktoren. Allerdings war die hohe und steigende Förderung in Ländern außerhalb des Ölkartells Opec bisher ein entscheidender Grund, der gegen steigende Ölpreise gesprochen hat.
Ein dritter Grund für den jüngsten Preisauftrieb am Ölmarkt kommt aus China. Dort hat die Notenbank ihre Geldpolitik in dieser Woche weiter gelockert, um der schwächelnden Konjunktur auf die Sprünge zu helfen. Fachleute rechnen mit zusätzlichen Schritten. Die Volksrepublik ist einer der größten Ölverbraucher der Welt.
Mit Material von dpaAFX.