Zu den stärksten Werten an der deutschen Börse zählte in den vergangenen Monaten die Aurubis-Aktie. Nachdem der MDAX-Konzern die Prognose Mitte April angehoben hatte und der Titel auf ein neues Rekordhoch geklettert war, setzte die Aktie allerdings deutlich zurück und notiert inzwischen wieder zweistellig. Am Dienstag gab es nun die starken endgültigen Zahlen.
Aurubis hat dank starker Nachfrage nach Industriemetallen wie Kupfer und hoher Schwefelsäurepreise im zweiten Geschäftsquartal auch unter dem Strich deutlich besser verdient. Das Ergebnis verdoppelte sich im Jahresvergleich nahezu auf 150 Millionen Euro. Der Konzern profitiert schon länger von der hohen Rohstoffnachfrage, auch im Zuge der Digitalisierung der Welt, der wachsenden Elektromobilität und des Ausbaus der Erneuerbaren Energien.
All das sorgt für hohe Kupferpreise und damit auch für hohe Raffinierlöhne für die Produktion des Metalls. Zudem sind die Preise für Schwefelsäure hoch, die bei der Kupferherstellung anfällt. Und auch die Geschäfte mit anderen Industriemetallen wie Zinn, Nickel und Zink laufen gut. Hier hatten die Sanktionen des Westens gegen Russland wegen dessen Krieg gegen die Ukraine nochmals für teils deutliche Preissprünge gesorgt.
Der Umsatz von Aurubis stieg im zweiten Quartal um ein Fünftel auf knapp 4,9 Milliarden Euro. Das operative Vorsteuerergebnis legte um fast 90 Prozent auf 193 Millionen Euro zu. Den im April angehobenen Jahresausblick eines operativen Vorsteuerergebnisses von 500 bis 600 Millionen Euro bestätigte das Unternehmen.
Der kräftige Gewinnsprung bei Aurubis ist keine Überraschung, die bereits angehobene Prognose wurde bestätigt. Ob die Zahlen für neue Impulse sorgen, erscheint deshalb fraglich. Die hohen Rohstoffpreise dürften zwar weiter in die Karten spielen. Allerdings könnte ein Einbruch der Konjunktur auch Aurubis belasten. Anleger beachten den nachgezogenen Stopp bei 82,50 Euro.
Mit Material von dpa-AFX