Das schwedische Bergbauunternehmen LKAB hat nach eigenen Angaben das größte Vorkommen seltener Erden in Europa entdeckt. Laut dem Minen-Betreiber soll mehr als eine Million Tonnen Erz verarbeitet werden können. Dadurch würde Europa deutlich unabhängiger von China, dem derzeit größten Produzenten seltener Erden, werden.
Seltene Erden werden in Windanlagen, Hybrid-Autos, Laptops und vielen weiteren Hochtechnologie-Produkten verbaut. In den nächsten Jahren sollen 20 bis 25 Prozent der Windkraftanlagen mit leistungsstarken Magneten aus dem Seltenerd-Metall Neodym ausgestattet sein. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Energiewende.
Derzeit produziert China etwa 97 Prozent der weltweiten seltenen Erden, rund 50 Prozent davon allein in der Bayan Obo Mine in der Mongolei. Europa spielte in der Produktion bisher keine Rolle und ist deshalb abhängig von China. Doch das könnte sich durch den Fund in Schweden ändern.
LKAB CEO Jan Moström bezeichnete den Fund als einen der wichtigsten Bausteine für die Produktion von kritischen Rohstoffen, die für den grünen Übergang absolut entscheidend sind. "Die Elektrifizierung, die Selbstversorgung der EU und die Unabhängigkeit von China werden in der Mine beginnen", fügte die Ministerin für Energie, Wirtschaft und Industrie, Ebba Busch, hinzu.
Trotz des historischen Fundes und dem daraus entstehenden Potenzial bleiben zwei Wehmutstropfen, einer für Europa und einer für Anleger. Zum einen geht LKAB davon aus, dass es mindestens 15 Jahre dauern wird, ehe man mit dem Abbau beginnen kann. Solange ist Europa in Sachen seltene Erden weiterhin auf das Reich der Mitte angewiesen. Zum anderen ist LKAB ein staatliches Unternehmen, weshalb es keine Möglichkeit gibt in den Minen-Betreiber zu investieren.
Aus langfristiger Sicht ist der Fund in Schweden ein Segen für Europas Unabhängigkeit in Sachen grüne Energie. Auch wenn Anleger nicht in LKAB investieren können, haben sie die Chance sich im Goldfolio von Rohstoff-Experte Markus Bußler über attraktive Möglichkeiten in diesem Sektor zu informieren.