Gold fällt unter 2.400 Dollar, Silber sogar unter 28 Dollar. Die Handelswoche war bei den Edelmetallen alles andere als erfreulich. „Die Minenaktien haben sich aber bislang gut behauptet“, sagt Markus Bußler. Warum das so ist, das hat Newmont gestern mit den Zahlen zum zweiten Quartal gezeigt.
Der Free-Cashflow lag bei fast 600 Millionen Dollar, der Gewinn je Aktie bei 0,72 Dollar und damit 0,10 Dollar höher als von Analysten im Vorfeld erwartet. „Das sind starke Zahlen“, sagt Markus Bußler. Diese Zahlen sollten die Aktie weiter stabilisieren. Auch aus Down Under gab es ordentliche Zahlen von Northern Star. Das Unternehmen hat Dank eines starken Schlussquartals (gebrochenes Geschäftsjahr) die Prognose mit über 1,6 Millionen Unzen erreicht. Auch wenn 2025 noch ein Übergangsjahr wird, soll die Produktion bis 2026 dann auf 2,0 Millionen Unzen steigen. „Die Aktie hat sich heute in einem schwachen Gesamtmarkt gut gehalten“, sagt Markus Bußler.
Auch die Silberaktien halten sich bislang gut. Angesichts eines Rückgangs von über 32 Dollar auf unter 28 Dollar ist das durchaus beachtlich. „Die Anleger scheinen zu realisieren, dass die Papiere nach wie vor günstig bewertet sind.“ Die Zahlen von First Majestic seien nicht so schlecht gewesen wie befürchtet, allerdings sei nicht ganz klar, wie sich First Majestic die Zukunft vorstellt. „Eigentlich müsste man Jerritt Canyon verkaufen – aber ob sich wirklich ein Interessent findet?“ Wenn man sich die Assets ansehe, dann könnte ein Zusammenschluss mit Endeavour Silver Sinn machen. „Das ist aber nur eine Überlegung, keine Marktspekulation“, stellt Markus Bußler klar.
Weniger erfreulich sieht es derzeit bei Lithium aus. Auch wenn die Aktien praktisch gecrasht sind, findet sich noch kein Boden. „Die Fallgeschwindigkeit hat sich zwar verlangsamt, aber die Gegenbewegung fehlt noch.“ Die große Frage sei: Ist die Elektromobilität gescheitert? Als Anleger müsse man sich dabei freimachen von persönlicher Sympathie oder Antipathie gegen Elektroautos. „Ohne ein Fan von Elektroautos zu sein, glaube ich nicht, dass die Elektromobilität gescheitert ist, sondern eher eine Delle durchläuft. Die Wachstumszahlen waren am Ende zu ambitioniert gewesen“, vermutet Markus Bußler.