Der Goldpreis gibt zum Beginn der neuen Handelswoche deutlich nach. 50 Dollar notiert das Edelmetall aktuell im Minus. Silber erwischt es noch deutlicher. Der Silberpreis verliert aktuell rund 4,5 Prozent. Die Bullen müssen die Marke von 28 Dollar preisgeben. Und selbst 27 Dollar sind nun nicht mehr in allzu weiter Ferne.
Es ist etwas wie an einem schwülen Sommertag. Das Gewitter braut sich zusammen und wenn es sich entlädt, dann eben heftig. So auch bei den Edelmetallen. Die Warnzeichen waren da. Die Intraday-Volatilität war zuletzt deutlich gestiegen. Der Kursverlauf vorher hatte leicht parabolische Züge angenommen. Die COT-Daten waren zwar nicht überhitzt, gaben aber doch Anlass zur Vorsicht. Heute entlädt sich diese Gemengelage mit einem deutlichen Abverkauf. In der Natur haben solche Unwetter bisweilen eine reinigende Wirkung. So auch an der Börse. Die technischen Indikatoren, die eine überkaufte Situation andeuteten, können sich abkühlen.
Noch ist es sicherlich zu früh, genaue Kursziele festzulegen. Aber Silber kann durchaus in den 25-Dollar-Bereich fallen. Und wenn Gold in den Bereich von 2.200 Dollar zurückrutscht, dann würde hier noch kein technischer Schaden entstehen. Gut möglich, dass die Edelmetalle nun einige Zeit konsolidieren, um sich für den nächsten Anstieg auf 2.500 Dollar und mehr zu rüsten. Im Idealfall sollten die Minenaktien nun eine relative Stärke aufbauen – sprich nicht wieder so deutlich fallen wie in den vergangenen Korrekturen. Immerhin sind sie fundamental betrachtet alles andere als teuer. Und die Unternehmen sollen im ersten Quartal prächtig verdient haben. Ein Indiz dürfte diese Woche Nemont geben. Der weltgrößte Goldproduzent will seine Zahlen am Donnerstag, 25. April, vorlegen. Nachdem die Produktionszahlen der Nummer zwei, also von Barrick Gold, den Markt nicht überzeugt haben, könnten die Zahlen von Newmont Signalwirkung haben. Zur Erinnerung: Es ist das erste Quartal in der Geschichte, in dem die Produzenten mehr als 2.000 Dollar für eine Unze Gold erlösen konnten.