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20.10.2023 Markus Bußler

Gold: Weiter stark – trotz Powell

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Der Goldpreis notiert weiterhin in der Nähe seiner Höchststände. Das überrascht, erklärte doch der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, dass die Zinssätze längerfristig höher sein müssen. In seiner Rede gab er aber kaum neue Hinweise zur Geldpolitik bis zum Jahresende. Es sieht danach aus, als ob Gold bereits eine Menge schlechte Nachrichten eingepreist hat.

Bei einer Veranstaltung des Economic Club of New York erklärte Powell, dass die Fed bestrebt sei, die Inflation auf das Ziel von 2 Prozent zu senken, wies aber auch auf die wachsende Unsicherheit in der Weltwirtschaft hin. „Eine Reihe von alten und neuen Unsicherheiten erschweren unsere Aufgabe, das Risiko einer zu starken Straffung der Geldpolitik gegen das Risiko einer zu geringen Straffung abzuwägen. Eine zu geringe Straffung könnte dazu führen, dass sich die über dem Ziel liegende Inflation verfestigt und die Geldpolitik letztlich gezwungen ist, der Wirtschaft eine anhaltende Inflation abzuringen, was mit hohen Kosten für die Beschäftigung verbunden ist. Eine zu starke Straffung könnte der Wirtschaft auch unnötigen Schaden zufügen. In Anbetracht der Ungewissheiten und Risiken und der bereits erreichten Fortschritte geht der Ausschuss vorsichtig vor“, so Powell in seiner vorbereiteten Erklärung.

„Die Goldbullen waren erleichtert, dass die Äußerungen des Fed-Vorsitzenden Powell vor dem New York Economic Club heute nicht als noch hawkistischer eingestuft wurden“, sagte Jim Wyckoff, leitender Marktanalyst bei Kitco.com. Gold rückt nicht nur wieder in Schlagdistanz zu 2.000 Dollar pro Unze, sondern Analysten zufolge ist dieser Anstieg angesichts der aktuellen Anleiherenditen sogar noch beeindruckender. Die Rendite 10-jähriger Anleihen notiert mit 5 Prozent auf dem höchsten Stand seit Juli 2007.

Die stark negative Korrelation zwischen Gold und Anleiherenditen hat nachgelassen, da die geopolitische Unsicherheit weiter zunimmt, da die Welt mit zwei großen Konflikten konfrontiert ist. Neben dem Krieg Russlands mit der Ukraine warten viele geopolitische Analysten darauf, ob der Krieg Israels mit der Hamas zu weiterem Chaos und Instabilität im Nahen Osten führen wird.

„Es wird erwartet, dass die Volatilität hoch bleibt, was den Goldpreis weiter in Richtung der 2000-Dollar-Marke treiben dürfte", sagte Edward Moya, leitender Marktanalyst bei OANDA.

Gold ist erwacht. Doch die schwache Performance der Minenaktien könnte ein Indiz sein, dass Gold noch einmal zurücksetzen muss, bevor der große Ausbruch ansteht.

Gold (ISIN: XC0009655157)

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