Der Goldpreis geriet gestern abermals unter Druck und schloss unter der psychologisch wichtigen Marke von 1.700 Dollar. Die Blicke richten sich nun auf den Bereich rund um 1.680 Dollar. Eine Marke, die bereits dreimal Halt geboten hat. Dennoch: Die Bewegung bei dem Edelmetall lässt aktuell noch keinen Boden erkennen.
Die schwache Performance von Gold steht in engem Zusammenhang mit dem nach wie vor starken Dollar und dem extrem angeschlagenen Chartbild. Nach dem Verlust des Bereichs rund um 1.750 Dollar ging es für Gold rasch bergab. Sollte nun der Bereich bei 1.680 Dollar nicht halten, dann wäre der nächste Unterstützungsbereich bei 1.650 Dollar zu finden. Dazu müsste man aber schon bis in den April 2020 zurückgehen – es ist also mehr als zwei Jahre her, dass Gold so niedrig notierte. Die Minenaktien haben gestern empfindlich auf den Goldpreisrückgang reagiert. Der GDX geriet unter Druck und knickte mehr als drei Prozent ein. Mittlerweile notieren alle Aktien im GDX unter der 200-Tage-Linie. Dieses Phänomen hat man häufig im Bereich eines großen Bodens. Allerdings sagt das alleine noch nichts darüber aus, wann die Trendwende ansteht.
Bei den großen Goldproduzenten dürfte in den kommenden Tagen die Diskussion entbrennen, wie nachhaltig die Dividenden sind, wenn Gold längere Zeit im 1.600-Dollar-Bereich notiert. Für das zweite Quartal hat beispielsweise Barrick Gold noch einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 1.871 Dollar erzielt. Damit dürfte die Dividende für das zweite Quartal bei 0,20 Dollar bleiben. Ob sie im dritten Quartal reduziert wird, wird an der Performance von Gold hängen. Sollte der durchschnittliche Verkaufspreis bei 1.700 Dollar oder höher bleiben, dann dürfte Barrick bei seiner Dividendenpolitik bleiben. Mit einer Dividendenrendite von über fünf Prozent ist die Aktie in diesem Fall ein absolutes Schnäppchen. Aber selbst wenn die Dividenden um 5 Cent reduziert wird, ist Barrick damit historisch betrachtet günstig bewertet.