Steigende Anleiherenditen und die Aufwärtsdynamik des US-Dollars belasten weiterhin die Rohstoffpreise auf breiter Front. Doch trotz der schwachen Preisentwicklung sollten Anleger laut einer Investmentbank aufgrund der sich abzeichnenden globalen Wirtschaftstrends Kupfer, Gold und Silber in ihrem Portfolio halten.
In einem kürzlich mit Kitco News geführten Interview sagte Robert Minter, Direktor für ETF-Anlagestrategie bei abrdn, dass die Anleger weiterhin das wachsende Ungleichgewicht des Angebots unterschätzen, das sich auf die Weltwirtschaft auswirkt und die Inflation anhaltend hochhält. Es sei in diesem Umfeld unwahrscheinlich, dass die Federal Reserve in der Lage sein wird, die Inflation wieder auf ihr 2-Prozent-Ziel zu bringen, und dass Gold ein attraktiver Vermögenswert bleibt, da die Inflation die Realzinsen niedrig hält.
„Ich glaube nicht, dass die Federal Reserve bereit ist, die Nachfragezerstörung herbeizuführen, die eigentlich nötig wäre, um die Inflation zu senken“, sagte er. „Es ist nicht die Nachfrageseite der Wirtschaft, die die Inflation antreibt; es sind die jahrelangen Unterinvestitionen in die Grundstoffproduktion, die die Preise derzeit antreiben.“
Minter sagte, dass es zwar in den letzten Monaten eine gewisse Verbesserung gegeben habe, das Angebot an kritischen LME-Metallen wie Nickel, Blei, Zink, Aluminium und Kupfer aber immer noch auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten liege. Er fügte hinzu, dass die Nachfrage nach diesen Metallen weiter steigt, da die Welt auf umweltfreundlichere Energietechnologien umsteigt. Er glaubt nicht, dass die künftige Produktion mit der Nachfrage Schritt halten kann.
Auch DER AKTIONÄR sieht für Rohstoffe gute Zukunftsaussichten. Das ändert allerdings nichts daran, dass der Sektor – mit Ausnahme der Energierohstoffe – derzeit leidet. Das hängt auch mit dem starken US-Dollar zusammen. Es bedarf wohl einer Trendwende beim Dollar, um den Rohstoffen wieder Luft nach oben zu geben.