Am Mittwochnachmittag meldete sich der Fed-Vorsitzende, Jerome Powell, auf dem EZB-Forum zu Wort. Laut Powell sind weitere Zinsanhebungen in den nächsten Notenbank-Sitzungen, trotz der Zinspause im Juni, nicht vom Tisch. Er gab sich außerdem weiterhin optimistisch, dass eine Rezession vermieden werden kann.
Der Fed-Chef schließt weiterhin mindestens zwei weitere Zinserhöhungen um 25 Basispunkte nicht aus. "Das Einzige, was wir beschlossen haben, war, die Zinssätze im Juni-Meeting nicht anzuheben", sagte er während eines Panels in Sintra, Portugal. "Ich würde auf jeden Fall nicht ausschließen, dass wir in aufeinanderfolgenden Sitzungen Maßnahmen ergreifen."
Powell verteidigte die Entscheidung der Fed, die Zinssätze im Juni stabil zu halten, um mehr Zeit zwischen den Zinsentscheidungen verstreichen zu lassen. Nur so könne man bewerten, wie viel weitere Straffung erforderlich ist, um die Inflation auf zwei Prozent zurückzubringen.
"Es gibt weitere Straffungskraft", sagte Powell. "Die Geldpolitik war noch nicht lange restriktiv. Wir haben damit begonnen, als die realen Zinssätze negativ waren, und sind jetzt in ein restriktives Gebiet eingetreten, aber das ist noch nicht lange der Fall. Wir glauben, dass wir noch mehr Einschränkungen brauchen."
Darüber hinaus beobachtet die Fed, wie viel mehr Kreditverknappung nach den Bankenstressereignissen im März auftritt. "Teil der Entscheidung, die Zinssätze im Juni nicht anzuheben, war der Bankenstress, den wir Anfang dieses Jahres erlebt haben. Wenn so etwas passiert, kann die Kreditverfügbarkeit zeitverzögert abnehmen", sagte Powell.
Zwei oder mehr Zinserhöhungen sind hauptsächlich auf einen starken Arbeitsmarkt zurückzuführen, der die Wirtschaft antreibt. Powell erklärte, dass die Daten des letzten Quartals ein robustes Wachstum, einen engen Arbeitsmarkt und eine höher als erwartete Inflation zeigten. "Das zeigt uns, dass die Geldpolitik möglicherweise nicht ausreichend restriktiv ist und noch nicht lange genug restriktiv war", sagte er.
Auch wenn der Goldpreis negativ auf die Aussagen von Powell reagierte, dürfte es kaum eine Rolle spielen, ob das Zins-Top 25 Basispunkte höher oder tiefer liegt. Viel wichtiger ist, dass es bald erreicht ist und anschließend Zinssenkungen folgen, die sich bullish auf den Goldpreis auswirken werden. Anleger sollten deshalb die aktuellen Kurse bei Gold und Minen-Aktien nutzen, um zu kaufen.