Der Goldpreis konnte gestern weiter zulegen und nähert sich erneut der 2.000-Dollar-Marke. Der Grund: Es gab verhältnismäßig schwache Wirtschaftsdaten aus den USA. So verzeichnete das verarbeitende Gewerbe in den USA im Mein den siebten Monat in Folge mit einem Rückgang bei den Auftragseingängen.
Die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten fielen zwar auf den ersten Blick stark aus, doch die neuen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche leicht angestiegen. Jetzt wird heute der große Arbeitsmarktbericht in den USA mit Spannung erwartet. Die eher schwächeren Daten hatten zur Folge, dass es eine deutliche Verschiebung hinsichtlich der Erwartung an die kommende Notenbanksitzung in den USA gegeben hat. Mittlerweile gehen laut dem FedWatch Tool wieder 72,6 Prozent der Befragten davon aus, dass die Fed eine Zinspause einlegen wird, 27,4 Prozent rechnen mit einer Erhöhung des Leitzinses um 25 Basispunkten. Gestern, vor Bekanntgabe der Wirtschaftsdaten, waren die Zahlen praktisch spiegelverkehrt. Sprich: Die Mehrheit rechnete mit einem Zinsschritt.
In der Folge musste der Dollar Federn lassen und der Goldpreis schaltete in den Rally-Modus. Besonders wichtig: Bei der Rally spielt auch der Silberpreis mit. Die Marktbreite wiederum beflügelte auch die Minenaktien, die gestern einen starken Tag verzeichneten. Auch lange verschmähte Werte, wie beispielsweise die Aktie des weltgrößten Goldproduzenten Newmont feierten ein Comeback. Die große Frage ist: Ist der Boden damit drin? Silber hat praktisch punktgenau das 61,8-Prozent-Retracement verteidigen können und ist dort nach oben gedreht. Es gibt durchaus noch ein Szenario, das ein weiteres zyklisches Tief bei Gold bedeuten könnte – ohne dass Silber noch ein Tief vollzieht. Doch aktuell sind die Bullen am Drücker. Und sollte Gold den Bereich rund um 2.011 Dollar überwinden, würde sich das Bild weiter in Richtung der Bullen verschieben und ein Angriff auf das Allzeithoch wäre wieder im Spiel.