Der Goldpreis war fest in den Tag gestartet. Doch nach und nach musste das Edelmetall die Gewinne wieder abgeben. Am Nachmittag schließlich drehte Gold deutlicher ins Minus. Der Grund: Die Inflationsdaten in den USA sind stärker ausgefallen als von Volkswirten im Vorfeld erwartet.
Warum ist das schlecht für den Goldpreis? Eigentlich sollte eine hohe Inflation den Goldpreis beflügeln. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die US-Notenbank hat in den vergangenen Monaten mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie in Sachen Inflationsbekämpfung nicht gerade zimperlich vorgeht. Gleich mehrere Zinsschritte von 75 Basispunkten nach oben hat die Fed unternommen, um die Inflation zurück in den Zielbereich bei rund zwei Prozent zu bringen. Von dem ist sie aber nach wie vor weit entfernt. Mit 3,1 Prozent auf Jahressicht sogar weiter als erwartet.
Nun stehen aktuell freilich keine weiteren Zinsschritte nach oben auf der Agenda. Doch der Markt hatte selbst nach den Äußerungen der Fed-Mitglieder in den vergangenen Wochen noch einen Hauch Hoffnung, dass die Zinsen doch schon im März wieder gesenkt werden. Diese Hoffnung dürfte mit diesen Inflationsdaten zerstört sein. Die Fed wird die weiterhin hohe Inflation als Grund nennen, die Zinsen vorerst nicht zu senken.
Wirft man einen Blick auf das Fed Watch-Tool, dann gehen mittlerweile über 90 Prozent davon aus, dass die Zinsen am 20. März dortbleiben, wo sie aktuell sind. Und nicht nur das. Auch für die folgende Sitzung am 1. Mai sehen mittlerweile 61 Prozent keine Zinssenkungen mehr. Das alles preist der Markt nun ein und das wiederum führt zu Druck beim Goldpreis. Aktuell müssen die Bullen sogar die 2.000-Dollar-Marke preisgeben. Damit trübt sich das Chartbild kurzfristig ein. Allerdings ist es nicht ganz überraschend, dass Gold noch einmal unter 2.000 Dollar fällt. Als Sentiment-Play war es sogar unvermeidlich, um die Kapitulation zu erzwingen.
Börsen.Briefing Newsletter
Bleiben Sie über die neuesten Entwicklungen bei spannenden Unternehmen und an der Börse auf dem Laufenden. Lesen Sie das Börsen.Briefing. – den täglichen Newsletter des AKTIONÄR. Kostenlos.