Nach den herben Verlusten von Dienstag kann sich der Goldpreis heute im frühen US-Handel erholen. Der Goldpreis legt aktuell rund 16 Dollar zu. Auch Silber und Minen-Indizes liegen im Plus. Ist Gold also auf einem guten Weg, die jüngsten Verluste wieder wettzumachen? Anleger sollten aber noch nicht zu euphorisch werden.
So schön die Gewinne bei Gold heute sind, so sind doch einige Faktoren, die noch etwas zur Vorsicht mahnen. Silber legt „nur“ knapp ein Prozent zu. Wir sehen häufig an markanten Wendepunkten eine deutlich stärkere Performance von Silber im Vergleich zu Gold. Dass Silber und Gold heute prozentual in gleichem Umfang steigen, legt nahe, dass Silber noch nicht ganz fertig mit seiner Korrektur ist. Dazu sind die Minen-Indices zwar im Plus. Doch ein Plus von 1,2 Prozent beim GDX ist ebenfalls nicht das, was man am Wendepunkt eines Marktes sehen will.
Die Zurückhaltung der Investoren bei den Minen ist auch verständlich. Am Dienstag gab es nach der Rede von Jerome Powell heftige Verluste. Und am Freitag steht mit dem großen US-Arbeitsmarktbericht für Februar das nächste Ereignis auf dem Plan, das für reichlich Volatilität sorgen kann. Fällt der Arbeitsmarktbericht erneut deutlich stärker aus als erwartet, dann dürfte der Druck auf die Notenbank, die Zinsen weiter und stärker anzuheben wachsen. Das wäre für Aktien und Edelmetalle Gift. In der kommenden Woche folgen dann die Inflationsdaten aus den USA in Form des Verbraucherpreis-Indexes. Auch hier gilt: Weniger wäre mehr.
In den kommenden Tagen stehen wichtige Daten an. Diese könnten die Notenbankpolitik beeinflussen. Anleger sollten angesichts der Gold-Bewegung deshalb noch nicht zu euphorisch werden. Vieles deutet daraufhin, dass Gold nahe eines Bodens ist. Doch die Daten und die Reaktion des Goldpreises darauf werden vor allem aus fundamentaler mehr Sicherheit bringen, ob dieser Boden bereits erreicht ist, oder Gold doch noch einmal den Bereich rund um 1.780 Dollar testet.