Egal ob Gold, Silber oder auch Kupfer – große neue Vorkommen werden in den USA oder auch Kanada nur noch selten gefunden. Immer stärker rückt der afrikanische Kontinent in den Blick der Unternehmen. Doch viele zögern, dort zu investieren. Das Geld fließt aktuell vor allem in die Elfenbeinküste. Andere Länder werden gemieden. Warum? Das zeigt eindringlich ein Beispiel aus der Zentralafrikanischen Republik.
Die chinesische Botschaft hat ihre Landsleute in dem Binnenstaat eindringlich gewarnt: Verlassen Sie nicht die Hauptstadt Bangui. Entführungen von Ausländern nahmen zu, und alle Chinesen außerhalb von Bangui sollten diese Gebiete sofort verlassen. Weniger als eine Woche später stürmte eine Gruppe bewaffneter Männer eine abgelegene Goldmine weit weg von Bangui und tötete neun chinesische Arbeiter.
Die zentralafrikanische Regierung erklärte, sie habe das Massaker untersucht und sei zu dem Schluss gekommen, dass eine führende Rebellengruppe es inszeniert habe. Die Rebellen haben diese Anschuldigung zurückgewiesen und eine dritte Partei beschuldigt, die in dem Land tätig ist - die russische Söldnergruppe Wagner, die ihrerseits die Rebellen beschuldigt hat. Keine der beiden Seiten hat Beweise für ihre Behauptungen vorgelegt.
Die Ermittlungen haben eine Reihe von unbeantworteten Fragen zu den Motiven und Methoden der Angreifer hinterlassen. Einem Diplomaten zufolge, der mit den Ermittlungen vertraut ist, sollten mehr als ein Dutzend zentralafrikanische Soldaten die Anlage schützen, doch am Tag des Angriffs waren nur vier von ihnen vor Ort, die alle überlebten.
Westliche Konzerne meiden viele afrikanischen Staaten. Vor allem, weil es dort immer wieder zu kriminellen Übergriffen kommt. Selbst Länder wie Burkina-Faso, die noch vor wenigen Jahren hoch in der Gunst der Anleger standen, werden aktuell immer wieder von Terror heimgesucht. Anleger sollten daher genau prüfen, wo sie in Afrika investieren. Die Elfenbeinküste beispielsweise gilt aktuell als eher sicher, auch im Senegal investieren einige Konzerne. Südafrika ist ebenfalls ein klassisches Minenland, dort kämpfen die Konzerne aber mit einem instabilen Stromnetz und Gewerkschaften, die bisweilen Minen lahmlegen.