DER AKTIONÄR – Unsere App
Der Goldpreis startet nach einem schwachen Freitag auch mit Verlusten in die neue Woche. Mit Blick auf den Währungssektor überrascht das nicht. Der US-Dollar kann weiter gegen praktisch alle Währungen zulegen. Gemessen am US-Dollar-Indey (DXY) wurde heute sogar kurzzeitig die Marke von 114 Dollar attackiert.
Der starke US-Dollar stellt praktisch alle anderen Anlagen in seinen Schatten. Egal ob Aktien, Kryptowährungen oder eben Edelmetalle – alles leidet unter dem starken Dollar. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich die US-Notenbank, die mit ihren enormen Zinsanhebungen die Renditen der Staatsanleihen befeuert hat und damit den Dollar gestärkt hat. Der Zinsspread zwischen dem Dollar-Raum und dem Euro-Raum oder auch im Vergleich zu vielen asiatischen Währungen wie dem Yen ist deutlich größer geworden. Dazu fürchten die Märkte auch noch eine Rezession (die technisch bereits eingetreten ist) und das wiederum sorgt für einen Risk-Off-Modus, der den Dollar weiter begünstigt. Im Prinzip scheint alles für den US-Dollar zu laufen. Aber, das ist im Bereich eines sich anbahnenden Tops immer so. Alles scheint daraufhin zu deuten, dass es nichts gibt, was eine Bewegung stoppen kann – bis die Bewegung selbst dann dreht. Etwas Ähnliches haben wir beim Bitcoin gesehen, wir haben es bei einzelnen Aktien gesehen. Wir haben es auch beim Aktienmarkt selbst gesehen, bei dem jeder der Ansicht war, es könne nur noch bergauf gehen.
Letztlich wird der Dollar aller Voraussicht nach sein Top finden, noch bevor die Notenbank in den USA zurückrudert. Einige werden das als Kaufgelegenheit sehen, um sich Dollar long zu positionieren. Doch angesichts der parabolischen Bewegung ist das gefährlich. Diese Bewegung deutet auf sich ein anbahnendes Top hin. Natürlich vermag niemand zu sagen, wie weit sich diese Bewegung noch ausdehnt, ob bei 115/116 Schluss ist oder wir noch die 120 sehen. Doch Dollar long ist aktuell schon ein ziemlich überlaufender Trade. Und das macht für Aktien und Edelmetalle Mut.
