Was tun, wenn die Goldbullen wanken? CNBC-Star Jim Cramer hat seinen Zuschauern seit Jahren geraten, zehn Prozent ihres Portfolios in Gold zu investieren. „Ich habe jahrelang gesagt, dass man Gold haben sollte. Doch Gold hat mich im Stich gelassen“, sagt er in einem Podcast mit Anthony Pompliano. Jetzt rät er Anleger, sie sollten die Hälfte ihres Goldes verkaufen und stattdessen in Bitcoin investieren.
„Gold ist zu vielen Risiken unterworfen. Es unterliegt den Problemen des Bergbaus. Es ist offen gesagt in vielen Fällen dem Versagen unterworfen“, sagt Cramer. Auf die Frage von Anthony Pompliano, dem Mitbegründer von Morgan Creek Digital Assets, ob die Leute ihr Gold für Bitcoin fallen lassen werden, antwortete Cramer: „Wenn sie auf mich hören, werden sie die Hälfte ihres Goldes fallen lassen.“ Cramer führte weiter aus: „Ich sage schon seit 1983 zehn Prozent Gold. Und jetzt sage ich fünf Prozent in Gold und fünf Prozent in Bitcoin.“
Sicherlich hat der Goldpreis in den vergangenen Wochen und Monaten enttäuscht. Doch bedenkt man, dass das Tief Ende 2015/Anfang 2016 bei 1.050 Dollar lag und Gold im vergangenen Jahr bei rund 2.070 Dollar stand, dann war das ein Anstieg von knapp 100 Prozent in vier Jahren. Eine Konsolidierung erscheint hier aus übergeordneter Perspektive wahrlich kein Weltuntergang.
Am Boden oder zumindest in der Nähe eines Bodens – egal in welcher Anlageklasse – sieht man häufig die Kapitulation von Bullen. In der Regel geht es dann erst noch einmal tiefer, mit dem kurzfristigen Gefühl, alles richtig gemacht zu haben. Charttechnisch, das ist keine Frage, ist der Goldpreis weiter angeschlagen und das, was wir aktuell sehen, ist schwerlich ein belastbarer Boden. Dennoch: Die fundamentalen Faktoren sprechen eine eindeutige Sprache: Gold sollte in den kommenden Monaten (deutlich) steigen. Spätestens dann, wenn die Inflation Fahrt aufnimmt.