Es ist soweit: Heute wird in den USA der neue oder alte Präsident gewählt. Die Amerikaner müssen sich zwischen Joe Biden oder Donald Trump entscheiden. Die Finanzmärkte werden den Wahlausgang mit Argusaugen beobachten – und fürchten vor allem eine knappe Entscheidung, die eventuell sogar ein gerichtliches Nachspiel haben könnte. Gold und Silber sind gestern fest in die Wahlwoche gestartet. Doch aus charttechnischer Sicht stehen die wichtigen Hürden erst noch bevor. Und die US-Wahl könnte sich als Katalysator erweisen.
Aus charttechnischer Sicht nähert sich der Goldpreis erneut der runden Marke von 1.900 Dollar. Um diesen Kurs ist der Goldpreis fast vier Wochen gependelt, bevor es in der vergangenen Woche deutlich nach unten ging und der Goldpreis sogar unter die 1.860 Dollar fiel. Allerdings ergibt sich aktuell die Chance auf einen Doppelboden im Bereich von 1.850/1.860 Dollar. Nach oben ist die Sache vergleichsweise klar: Gelingt es Gold, die 1.940 Dollar zu knacken, dann hellt sich das Bild zugunsten der Bullen auf. Das scheint noch ein weiter Weg zu sein. Doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Volatilität in den kommenden Tagen zunimmt, ist hoch.
Der Markt ist allgemein der Ansicht, dass ein Sieg von Joe Biden und den Demokraten gut für den Goldpreis wäre, da dann ein noch größeres Stimuli-Programm auf den Weg gebracht werden dürfte. Ein knapper Wahlausgang hingegen könnte die Stimuli-Verhandlungen erschweren und verzögern. Das könnte dazu führen, dass der US-Dollar noch einmal kurzzeitig erstarkt und der Goldpreis unter Druck kommt. Doch auch das dürfte wohl nur eine Momentaufnahme sein. Ein politisches „Chaos“ in den USA dürfte relativ rasch dazu führen, dass der Goldpreis als Sicherer Hafen wiederentdeckt wird. Und auch das könnte Gold nach einem Rücksetzer weiter beflügeln. In diesem Sinn: Möge die Wahl beginnen.