Goldman Sachs und Gold – lange Zeit passte das gar nicht zusammen. Obwohl die US-Investmentbank „Gold“ im Namen hat, waren die Analysten als Goldbären bekannt. Sie machten vor allem mit pessimistischen Prognosen mit Blick auf den Goldpreis auf sich aufmerksam. Doch seit einigen Monaten hat sich das Bild gewandelt. Rohstoff-Chefanalyst Jeffrey Curry steht dem Goldpreis extrem bullish gegenüber und sieht nun sogar noch höhere Kurse.
Seiner Ansicht nach könnte es nur eine erfrischende Pause sein, die Gold gerade einlegt. Aktuell verdaue der Markt noch den deflationären Schock, den die Corona-Krise hervorgerufen habe. Doch die super-expansive Geld- und Fiskalpolitik kombiniert mit dem überraschend starken Konsum dürfte die Grundlage für eine höhere Inflation bilden. Dies gelte umso mehr, als die Beschäftigungssituation auf der Oberseite überrasche. Und eine Inflation, die über das Ziel der Fed hinauslaufe, dürfte dem Goldpreis dazu verhelfen, die 2.000-Dollar-Marke zu knacken. Damit wagt sich Goldman Sachs als eine der wenigen Banken aus der Deckung hervor und sieht bei Gold Potenzial bis jenseits des Allzeithochs (bislang 1.921 Dollar).
Auch der Aktionär sieht die aktuelle Entwicklung bei Gold als vorübergehende Schwächephase, die aber bald zu Ende gehen dürfte. Wie bereits mehrfach geschrieben, dürfte sich der Goldpreis im Anschluss auf den Weg in Richtung eines neuen Allzeithochs in US-Dollar machen. In anderen Währungen wurde ein neues Hoch bereits erreicht. Gelingt es Gold, die 1.921 Dollar, also das Hoch aus 2011, aus dem Markt zu nehmen, dann dürfte die runde Marke von 2.000 Dollar ihre Anziehungskraft auf den Goldpreis entfalten. Die aktuelle Schwächephase dürfte sich somit im Nachhinein als Kaufgelegenheit herausstellen. Manch einer meint sogar, es sei die letzte große Kaufchance bei den Edelmetallen und Minenaktien im laufenden Jahr.