DER AKTIONÄR – Unsere App
Die Aktie von Endeavour Mining kann heute zum Handelauftakt in Kanada deutlich zulegen. Der Grund: Die Gespräche über eine Fusion mit dem in London gelisteten Unternehmen Centamin werden abgebrochen. Die Börse atmet auf. Aus gutem Grund. Centamin hat sich gegen eine Fusion mit Endeavour gestemmt. Eine feindliche Übernahme wäre aber mit Sicherheit zu teuer geworden.
Sicherlich: Centamin hat mit der Sukari Gold Mine in Ägypten ein gutes Asset. Die riesige Tagebaumine produziert rund 500.000 Unzen jährlich. Damit wäre Endeavour mit einer Akquisition in den Kreis der Produzenten aufgestiegen, die mehr als eine Million Unzen pro Jahr produzieren. Doch im Gegenzug hätten die Centamin-Aktionäre über 45 Prozent an der neuen Gesellschaft gehalten. Und das Centamin-Management wollte noch mehr. Im Prinzip hätte dies nur auf zweierlei Art geregelt werden können: Entweder hätte Endeavour die Mehrheit an der neuen Gesellschaft abgegeben oder der Konzern hätte eine Cashkomponente anbieten müssen. Und da Endeavour gerade dabei ist, die Schulden abzubauen wäre dies sicherlich nicht im Interesse der Aktionäre gewesen. Offiziell bricht man die Verhandlungen nun ab, da man nicht genügend Informationen bekommen hat. Inoffiziell dürfte man bei Endeavour erkannt haben, dass die Bemühungen aussichtslos beziehungsweise zu teuer gewesen wären.
Keine Frage: Grundsätzlich wäre ein Zusammenschluss aus Sicht der Aktionäre zu begrüßen. Die Managementkosten würden sich reduzieren und Endeavour hat mit Sawiris einen potenten Großaktionär, der auch noch aus Ägypten stammt. Dennoch: Man kann solche Fusionen, auch wenn sie sinnvoll sind, nicht erzwingen. Endeavour tut gut daran, sich aus diesem Poker zurückzuziehen. In Westafrika gibt es noch einige andere Gesellschaften, die zu Endeavour passen könnten. Teranga könnte zum Beispiel ein sinnvoller Übernahme- beziehungsweise Fusionskandidat sein.
