Der Goldpreis wird auch im kommenden Jahr weiter steigen. Diese Meinung vertritt jedenfalls die Standard Chartered Bank laut der Nachrichtenagentur Bloomberg. Suki Cooper, Edelmetallanalystin von der Standard Chartered Bank sieht einen weiteren Bedarf nach Sicheren Häfen. Sie sieht im vierten Quartal des laufenden Jahres einen durchschnittlichen Preis von 1.510 Dollar, im gleichen Zeitraum 2020 sollen es 1.570 Dollar sein.
Interessant ist nach Ansicht der Edelmetallanalystin, dass sich die ETF-Bestände weiterhin auf Rekordniveau bewegen und das, obwohl die Aktienmärkte wieder zurück zu ihrer Stärke gefunden haben. Allerdings – auch wenn die ETF-Bestände sich im Bereich des Rekords aus dem Jahr 2012 bewegen – sieht die Analystin weitere Nachfrage nach Gold. Diese wird nach Ansicht von Suki Cooper in der nächsten Stufe vor allem von den Privatanlegern kommen. „Privatanleger wollen zunächst die Bestätigung, dass es Zinssenkungen geben wird und eine Schwäche in den Aktienmärkten, bevor sie in den Goldmarkt treten“, sagt sie. Ein ähnliches Phänomen habe es ihrer Ansicht nach 2011 gegeben. Ursprünglich begann der Anstieg bei Gold mit einem Anstieg der ETF-Bestände ausgelöst durch Institutionelle Investoren, dann erst kamen die Privatanleger in den Markt – mit einer Verzögerung von 12 bis 18 Monaten.
Es scheint tatsächlich so zu sein, dass die Rallye des Goldpreises in den vergangenen Wochen und Monaten vor allem von den institutionellen Investoren getragen wurde. Die ETF-Bestände, lange Zeit das Sorgenkind, sind zuletzt deutlich angestiegen und zeigen auch keine nennenswerten Abflüsse in der jüngsten Goldpreisschwäche. Das deutet daraufhin, dass die Schwäch wirklich nur vorübergehender Natur sein dürfte. Damit dürfte der Rücksetzer eine Einstiegschance für Anleger sein, die die Goldrallye bislang nur vom Seitenrand aus beobachtet haben.