Der Goldpreis hat in der vergangenen Woche deutlich Federn lassen müssen. Den Bullen ist es nicht gelungen, sich über der 2.000-Dollar-Marke festzusetzen. Dennoch: Der Goldpreis hatte die Wochen vorher eine beeindruckende Performance geliefert und es überraschte, dass sich in Sachen Übernahmen kaum etwas getan hat. Das ändert sich jetzt: In Kanada kommt es zu einer Übernahme.
Der aktuell in Nicaragua und Nevada tätige Goldproduzent Calibre Mining kauft das in Kanada tätige Entwicklungsunternehmen Marathon Gold. Marathon baut gerade die Valentin-Goldmine in Neufundland. Ziel von Calibre ist es, ein Goldproduzent mit einer Produktion von mehr als 500.000 Unzen zu werden, wenn Valentine in Produktion geht. Das dürfte 2025 oder 2026 der Fall sein. Valentin alleine soll auf eine Goldproduktion von 195.000 Unzen zu AISC von 1.007 Dollar je Unze kommen.
Der Kaufpreis liegt bei 0,84 Kanadische Dollar je Aktie. Das ist nicht gerade ein horrender Aufpreis auf den Schlusskurs von Montag, der bei 0,64 Kanadische Dollar je Aktie lag. Die Transaktion ist im wesentlichen ein Papier-Deal, sprich: Calibe gibt eigene Aktien zur Übernahme von Marathon Gold aus. Allerdings hat Calibre auch zugestimmt, eine Kapitalerhöhung in Höhe von 40 Millionen Kanadischen Dollar bei 0,60 Kanadischen Dollar zu zeichnen. Damit wird Calibre bereits 14,2 Prozent an Marathon erwerben und würde es so potenziellen Konkurrenten schwerer machen, den Deal noch ins Wanken zu bringen. B2Gold, größter Aktionär von Calibre, hat bereits angekündigt, die Transaktion unterstützen zu wollen.
Calibre wächst also weiter aggressiv und macht sich damit auch ein Stück unabhängiger von Nicaragua. Das macht aus Calibres Sicht Sinn. Die Transaktion ist auch nicht zu teuer. Das Valentine-Projekt galt seit Jahren als eines der Projekte, die einmal in Produktion gehen wird. Nun hat das Projekt mit Calibre einen finanzstarken Eigentümer gefunden, der den Bau zu Ende bringen kann.