Der Goldpreis kann sich im zu Ende gehenden Jahr 2021 über der Marke von 1.800 Dollar behaupten. Damit dürfte Gold zwar auf Jahressicht einen Verlust von etwa fünf Prozent verbuchen. Doch nach den starken Gewinnen der Vorjahre ist dies aus technischer Sicht kein Beinbruch. Enttäuscht haben in diesem Jahr aber die Goldminen, die durch die Bank schwach tendierten. Der eine oder andere fürchtet, dass auf die Goldminen eine neue Lockdown-Welle zukommen könnte.
Geschürt wird diese Angst durch eine Meldung von Agnico Eagle. Der Konzern meldete, dass man in den Minen im Norden Kanadas, in Nunavut, seit dem 18. Dezember mit neuen Corona-Erkrankungen zu kämpfen hat. Insgesamt soll es auf den drei Projekten Meliadine, Meadowbank und Hope Bay insgesamt 13 mutmaßliche neue Corona-Fälle gegeben haben. Der Konzern hat daher vor Weihnachten noch beschlossen, die Arbeiter nach Hause zu schicken. „Alle Beschäftigten in Nunavut, die sich derzeit vor Ort befinden, werden nach Hause geschickt, und diejenigen, die derzeit nicht vor Ort sind, werden für einen Zeitraum von mindestens drei Wochen nicht an ihren Arbeitsplatz zurückkehren“, heißt es in einer Mitteilung von Agnico Eagle. Damit dürften die Minen bis Ende des Jahres praktisch stillstehen.
Ein Grund zu Sorge? Eher ein Akt der Vorsorge. Die Covid-Protokolle sind auf den meisten Minen noch in Kraft. Damit dürfte eine rasche Ausbreitung neuer Corona-Fälle unterbunden werden. Der Ausfall von rund zwei bis drei Wochen der Produktion ist für Agnico Eagle zwar ärgerlich, weil das rund ein Drittel der Konzernproduktion betrifft. Aber letztlich ist es besser, frühzeitig vorzusorgen, als später über Wochen oder Monate die Minen schließen zu müssen. Agnico wird aller Voraussicht nach anschließend vermehrt mit Tests arbeiten, um schon frühzeitig neue potenzielle Fälle zu erkennen. Diese können dann in Quarantäne geschickt werden. Eine neue Lockdown-Welle dürfte so vermieden werden. Sicherlich werden die meisten größeren Goldproduzenten erneut den Zugang zu den Minen mit Tests streng überwachen, um frühzeitig gegenzusteuern. Es ist unwahrscheinlich, dass es erneut breite Minenschließungen wie noch im Frühjahr/Frühsommer 2020 geben wird.