Totgesagte leben länger. Dieser Spruch scheint auch auf den Goldpreis zuzutreffen. Das Edelmetall konnte gestern ein beeindruckendes Comeback feiern und den größten Tagesgewinn binnen zwei Monaten verbuchen. Doch das eigentlich beeindruckende war das Comeback der Minenaktien. Der GDX konnte 5,5 Prozent, der GDXJ knapp 7 Prozent zulegen.
Befeuert wurde das Comeback der Minen von den Silberwerten. Fortuna Silver legte über zehn Prozent zu, Endeavour Silver verbuchte ein Plus von über neun Prozent. Aber auch einige Goldproduzenten stürmten nach vorne. Wesdome Gold zum Beispiel oder auch Agnico Eagle. Unterstützung erhielt die Rally bei den Edelmetallen von den Renditen bei den US-Staatsanleihen. Die Renditen sanken wieder unter die Marke von 2,9 Prozent. Es mehren sich die Vorzeichen, dass wir das Peak bei den Renditen gesehen haben könnten. Die verbalen Anstrengungen der US-Notenbank, mit dem Gerede von steigenden Zinsen den Markt einzubremsen, scheinen aktuell in den Hintergrund zu treten.
Noch ein Spruch: Eine Schwalbe alleine macht noch keinen Sommer. Vor einigen Wochen gab es schon einmal einen Tag, an dem die Minen rund sieben Prozent nach oben geschossen sind – nur um in den Folgetagen die Gewinne wieder abzugeben und sogar ins Minus zu drehen. Mit anderen Worten: Es kommt darauf an, dass die Bullen nun auch am Ball bleiben. Die kommenden Tage werden wichtig. Ein Wochenschluss über 1.860 Dollar wäre ein wichtiger Baustein auf dem Weg nach oben, der eigentlich wichtige Widerstand – und damit die Bewehrungsprobe für die Bullen – wartet dann aber bei 1.920 Dollar. Gelingt es, über diese Marke auszubrechen, sollte der Goldpreis wieder Fahrt in Richtung 2.000 Dollar aufnehmen. Diese Marke wurde zwar mittlerweile zweimal überwunden. Doch nachhaltig war das bislang nicht. Es geht aber genau darum: Um einen nachhaltigen Ausbruch über 2.000 Dollar.