Der Goldpreis präsentiert sich kurz vor dem verlängerten Osterwochenende leicht erholt. An Karfreitag haben die europäischen Börsen und auch die Börsen in Nordamerika geschlossen. An Ostermontag hat zwar Deutschland geschlossen, die nordamerikanischen Börsen handeln aber bereits wieder. Da aber auch London noch geschlossen hat, dürfte es zunächst ein Start mit geringem Volumen in die neue Woche werden. Statistisch gesehen war das zu Ende gegangene erste Quartal 2021 trotz der Gewinne am gestrigen Mittwoch das schlechteste seit dem vierten Quartal 2016.
Im vierten Quartal 2016 kamen die Edelmetallnotierungen vor allem nach der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten unter Druck. Es hat anschließend fünf Quartale benötigt, um die Verluste des vierten Quartals 2016 wieder aufzuholen. Gold beendete das erste Quartal mit einem Verlust von rund zehn Prozent. Charttechnisch hat sich im Bereich von 1.680 Dollar ein Doppelboden entwickelt, der dem Edelmetall kurzzeitig Unterstützung gab. Hier fanden sich gestern Käufer ein, die den Goldpreis zwischenzeitlich fast 30 Dollar nach oben getrieben haben. Doch übergeordnet ist damit die Korrektur weiter im Gange. Ob der Doppelboden wirklich als größere Umkehrformation taugt, darf aktuell bezweifelt werden.
Bislang schielt jeder auf die steigenden Renditen in den USA. Vor allem der Anstieg der Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen belastet den Goldpreis. Kurzzeitig sprang die Rendite über 1,75 Prozent – bedenkt man, dass die jüngsten Inflationszahlen für Februar eine Inflation von 1,7 Prozent signalisierten war der Realzins damit marginal positiv. Allerdings dürfte die Inflation in den kommenden Monaten deutlich anziehen. Das sollte sich bereits mit den Zahlen für den Monat März, noch deutlicher vermutlich mit den Zahlen für den Monat April bemerkbar machen. Der Realzins dürfte dann wieder deutlich in den negativen Bereich fallen. Und eine steigende Inflation in den kommenden Monaten sollte auch den Goldpreis wieder unter die Arme greifen. In diesem Fall dürfte es nicht erneut fünf Quartale benötigen, um die Verluste des ersten Quartals auszugleichen.