Es ist erstaunlich: Obwohl der Goldpreis vor nicht einmal zwei Monaten ein frisches Allzeithoch erreicht hat, ist die Stimmung nach dem abermaligen Rücksetzer extrem schlecht. Doch nach Ansicht der United Overseas Bank ist das nur eine Momentaufnahme. Die Analysten dort sehen wieder steigende Kurse im zweiten Halbjahr. Gold soll schon bald wieder über 2.000 Dollar notieren.
Die kurzzeitige Stärke des US-Dollar und die noch steigenden Zinsen in den USA hätten den Goldpreis zuletzt unter Druck gesetzt. Die negative Korrelation zwischen dem US-Dollar und Gold bestehe fort. Zudem belasteten auch steigende Zinsen den Goldpreis. Doch das ändere nichts an der nach wie vor positiven Einschätzung. „Wir gehen weiterhin davon aus, dass die US-Zinsen in den kommenden Monaten ihren Höchststand erreichen werden, da die Fed das Ende ihres Zinserhöhungszyklus erreicht hat,“ prognostiziert die United Overseas Bank. Auch der US-Dollar soll demnach sein Top erreichen. Allerdings gehen die Analysten davon aus, dass dies eher gegen Ende des Jahres der Fall sein wird. Gold sehen sie aber als wichtigen Diversifikator für ein Portfolio. Auch die Zentralbankkäufe sollen den Goldpreis weiter unter die Arme greifen.
Ob der US-Dollar sich tatsächlich noch einmal zu einem neuen Hoch aufschwingt, ist nach Ansicht des AKTIONÄRs alles andere als sicher – sogar unwahrscheinlich. Der Zinsanhebungszyklus in den USA geht seinem Ende entgegen. Gut möglich, dass im Euroraum die Zinsen noch länger steigen werden als in den USA. Der Zinsspread dürfte sich nicht mehr ausweiten. Das sollte für einen tendenziell eher schwächeren Dollar in den kommenden Monaten sorgen. Und das wiederum sollte den Goldpreis beflügeln. Die aktuelle Schwächephase ist – auch wenn sie sich gefühlt bereits wieder ewig hinzieht – nichts anderes als eine Korrektur im nach wie vor bestehenden Aufwärtstrend.