Der Goldpreis startet stark in die neue Woche. Aktuell kann das Edelmetall 16 Dollar zulegen. Silber hingegen pendelt um den Schlusskurs der Vorwoche. Nach wie vor ist die Verunsicherung an den Finanzmärkten ob des Kriegs in der Ukraine groß – auch wenn sich heute Russland und die Ukraine zu Gesprächen treffen sollen. Doch wird es wirklich auf einen Waffenstillstand hinauslaufen? Derweil scheint jetzt sogar eine nukleare Gefahr in Russland zu entstehen.
Gold ist aktuell – wie praktisch alle Märkte – sehr stark newsgetrieben. Das bedeutet: Die Ausschläge werden von den nächsten Neuigkeiten bestimmt. Das macht die Sachlage schwierig: Zum einen kennt keiner die nächsten Schritte im Ukraine-Konflikt, zum anderen werten Handelsprogramme News deutlich schneller aus, als sie ein „normaler“ Anleger überhaupt bekommen kann. Ist man als Privatanleger also eher in einem Glücksspiel gefangen? Nicht ganz. Wenn man das klein-klein beim Goldpreis einmal außen vorlässt, dann haben wir zumindest ein paar Marken, die wichtig sind. Nach unten ist dies der Bereich um 1.875/1.880 Dollar. Dieser setzt sich als Unterstützung zusammen aus dem November-Hoch und dem Verkaufstief von Donnerstag. Solange Gold über dieser Unterstützung notiert, bleiben die Bullen am Drücker. Ein Rutsch darunter würde die alten Marken wie 1.835 oder auch 1.780 Dollar zurück auf den Tisch bringen.
Dummerweise ist es nach oben nicht ganz so klar. Hier liegt ein Widerstand beim ehemaligen Allzeithoch bei 1.921 Dollar, der nächste dann im Bereich von 1.970 Dollar, dem Verkaufshoch von Donnerstag. Das ist aber noch ein weiter Weg. Anschließend würde die runde Marke von 2.000 Dollar warten.
Wenn sich die Lage in der Ukraine (lieber heute als morgen) wieder beruhigt, wird sich zeigen, wie viel der Käufe bei Gold auf den Krieg zurückgegangen sind und wieviel echtes Investoreninteresse ist. Fest steht aber: Die Welt hat sich in den vergangenen Tagen ähnlich stark geändert wie nach dem 11. September 2001. Auch wenn es zu einem Rücksetzer kommen wird, so dürfte doch der Sicherheitsgedanke in den kommenden Jahren deutlich wachsen. Das dürfte den Goldpreis auf mittlere und lange Sicht deutlich beflügeln.