Die Aktie des Silber- und Goldproduzenten First Majestic Silver konnte sich zwar von den Tiefs lösen. Eine Erfolgsgeschichte ist die Aktie aber dennoch nicht. Ungeachtet dessen will CEO Keith Neumeyer weiter auf Wachstum setzen. Dies sagte er in einem Interview auf der BMO Global Metals, Mining & Critical Minerals Conference gegenüber kitco.com.
Mit der Übernahme von 70 Prozent der Los Gatos-Mine steigt die Jahresproduktion von First Majestic von 21 auf rund 32 Millionen Unzen Silberäquivalent. Die Produktion besteht zu 53 Prozent aus Silber, 35 Prozent Gold sowie Blei und Zink. Neumeyer bezeichnete den Deal als „transformational“.
Ein wichtiger Treiber für Silber bleibt die wachsende Nachfrage aus Elektronik, KI, Rechenzentren, Kernkraftwerken und Militäranwendungen. Neumeyer sieht den weltweiten Silberverbrauch bei 1,4 Milliarden Unzen jährlich – bei einer Produktion, die seit einem Jahrzehnt mit 830 bis 850 Millionen Unzen stagniert.
Angesichts dieser Lage erwartet Neumeyer stark steigende Silberpreise. „Ich glaube an dreistellige Silberpreise“, sagte er. Das aktuelle Gold-Silber-Verhältnis von 90:1 hält er für nicht nachhaltig.
First Majestic optimiert parallel seine Finanzstruktur. Ein Aktienrückkaufprogramm wurde gestartet, während die Barreserven konsequent ausgebaut werden. „Wir haben fast 400 Millionen Dollar in der Kasse – der höchste Wert in unserer Firmengeschichte“, betonte Neumeyer. Große Investitionen seien 2025 nicht geplant, stattdessen soll die Kasse bis Jahresende weiter gefüllt werden.
Langfristig bleibt Neumeyers Ziel, First Majestic zu einem Produzenten mit 50 Millionen Unzen Jahresproduktion auszubauen. Dafür beobachtet das Unternehmen aktiv kleinere Explorationsfirmen als potenzielle Übernahmeziele.

Auch die politische Lage in Mexiko, dem wichtigsten Produktionsland, kommentierte Neumeyer. Die neue Präsidentin Claudia Sheinbaum habe die aufgeheizte Stimmung beruhigt, und die Vergabe von Minenlizenzen komme wieder in Gang. Dies sei ein positives Signal für den Sektor.
Die Frist-Majestic-Aktie hat deutlich vom zwischenzeitlichen Hoch bei 11 Kanadischen Dollar korrigiert. Das ist auch der wichtigste Widerstand auf dem Weg zu deutlich höheren Kursen. Aktuell gibt der Chart aber noch kein frisches Kaufsignal. Anleger bleiben vorerst an der Seitenlinie.