Der Silberproduzent First Majestic hat gestern ordentliche Quartalszahlen vorgelegt. Zumindest dann, wenn man den Fokus auf die drei Silberminen in Mexiko legt. Vor allem Santa Elena hatte ein starkes Quartal. Doch das Sorgenkind bleibt Jerritt Canyon in Nevada, der jüngste Zukauf von First Majestic Silver im Goldsektor.
Die Silberaktien haben bislang ohnehin ein schwaches Jahr hinter sich. Der Silberpreis hat im laufenden Jahr knapp 20 Prozent eingebüßt, die Silberminen in Schnitt etwa 35 Prozent. First Majestic notiert mittlerweile rund 68 Prozent unter dem Allzeithoch das zu Beginn von 2021 erreicht worden ist. Im zweiten Quartal hat First Majestic 7,7 Millionen Unzen Silber-Äquivalent produziert. Das Problem bleibt Jerritt Canyon. Zwar hat Firts Majestic Silver angekündigt, dass die Kosten auf der Mine im dritten und vierten Quartal deutlich fallen werden. Doch die Kostenprognose musste gleichwohl nach oben gesetzt werden. Mittlerweile geht First Majestic von Kosten (all-in sustaining) von 2.012 bis 2.103 Dollar aus – ursprünglich ging man von 1.503 bis 1.607 Dollar aus. Es erübrigt sich die Feststellung, dass man hier kein Geld im laufenden Jahr verdienen wird.
Das Problem bei First Majestic ist und bleibt der Silberpreis – und natürlich auch der Goldpreis. Die Margen schrumpfen beziehungsweise sind nicht mehr existent. Gleichwohl muss man vor allem auf Jerritt Canyon investieren. Das führt dazu, dass First Majestic eine Kapitalerhöhung durchführt. 100 Millionen Dollar sollen durch die Ausgabe neuer Aktien eingesammelt werden. Diese Aktien werden allerdings nicht in einer Tranche ausgegeben sondern werden von einem Broker von Zeit zu Zeit in den Markt gegeben. Das soll möglichst kursschonend sein. Doch für Investoren hat es den Nachteil, das nicht klar ist, wann diese Aktien in den Markt kommen.
Ein Sprichwort sagt, wenn die Nacht am dunkelsten ist, naht der Morgen. Und es ist ziemlich dunkel rund um First Majestic Silver. Dennoch sollten Anleger vor einem Neuinvestment zumindest eine Trendwende beim Silberpreis abwarten.