Gold über 1.835 Dollar, Silber über 25 Dollar – die Welt hat sich für die Edelmetallanleger in den vergangenen Tagen deutlich gebessert. Aus charttechnischer Sicht bedeutet der Sprung über die beiden wichtigen Marken, dass Anleger nun von steigenden Notierungen in den kommenden Wochen und Monaten ausgehen können. Keith Neumeyer, CEO des Silber- und Goldproduzenten First Majestic, sieht weiteres Potenzial für den Silberpreis.
Im Gespräch mit dem Internetportal kitco.com während der Deutschen Goldmesse in Frankfurt zeigte sich Keith Neumeyer überrascht von der Bewegung des Goldpreises. „Die Entwicklung hat mich ein wenig überrascht, weil die Wirtschaft immer noch recht gut läuft und die Zinsen nicht wirklich gesunken sind“, sagte Neumeyer. Allerdings habe die Inflation den Goldpreis angetrieben. „Das Metall, das mich am meisten überrascht hat, ist Silber. Der Ölpreis liegt bei über 80 Dollar. Kupfer liegt bei über 4 Dollar je Pfund. Erdgas liegt bei über 5 Dollar - sehen Sie sich nur das Getreide an. Alles hat sich bewegt, außer Silber“, sagte Neumeyer. „Ich glaube, dass es das ist, was am meisten aufholen wird.“ Für Gold sieht der Chef von First Majestic neue Allzeithochs kommen, rechnet damit aber eher im kommenden Jahr.
Silber ist in Sachen Performance tatsächlich ein Mysterium. Während der Goldpreis bereits im Sommer vergangenen Jahres ein frisches Allzeithoch markiert hat und in diesem Jahr das Gros der Industriemetalle stark performt hat, hinkt Silber dieser Bewegung noch deutlich hinter. Das überrascht deshalb so sehr, da Silber etwa zur Hälfte Anlagemetall und zur anderen Hälfte Industriemetall ist. Obwohl die Nachfrage seitens der Industrie, vor allem der Solarindustrie, wächst, bewegt sich Silber kaum. Allerdings ist es kein ganz ungewöhnliches Bild, dass der Goldpreis die Bewegung bei den Edelmetallen anführt und Silber erst im Lauf der Zeit aufholt. Immerhin hat Silber bis zum Allzeithoch bei rund 50 Dollar noch etwa 100 Prozent Luft nach oben.