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Endeavour Mining hat am Donnerstagabend bekannt gegeben, dass der Präsident und CEO Sébastien de Montessus aufgrund von "schwerem Fehlverhalten" mit sofortiger Wirkung entlassen wurde. Die Anleger reagierten geschockt auf diese Nachricht und schickten die Aktie des Goldproduzenten auf Talfahrt, sie verlor rund zehn Prozent.
Die Entlassung erfolgt nach einer Untersuchung des Vorstands zu "einer unregelmäßigen Zahlungsanweisung, die er im Zusammenhang mit einem vom Unternehmen durchgeführten Vermögensverkauf erteilt hat".
Die Höhe der Zahlungsanweisung beträgt 5,9 Millionen Dollar. Endeavour erklärte, dass der Vorstand kürzlich im Rahmen einer Überprüfung von Akquisitionen und Veräußerungen, die noch laufe, davon erfahren habe.
Bereits im Oktober 2023 wurden Anschuldigungen gegen de Montessus wegen seines persönlichen Verhaltens gegenüber Kollegen über den vertraulichen Whistleblowing-Kanal des Unternehmens erhoben.
"Nach einer kürzlich durchgeführten externen Untersuchung hatte der Vorstand die Ergebnisse erhalten und überlegte zum Zeitpunkt der Kündigung die angemessenen Vorgehensweise", erklärte das Minenunternehmen.
Endeavour hat Ian Cockerill – derzeit stellvertretender Vorsitzender des Vorstands – mit sofortiger Wirkung zum CEO und zum geschäftsführenden Direktor ernannt. Cockerill hat mehr als vier Jahrzehnte Erfahrung in der globalen Rohstoffindustrie. Er hatte leitende Positionen in den Bereichen Betrieb, Projekt und Management auf der ganzen Welt inne, darunter Führungsposten bei großen internationalen Bergbauunternehmen. Unter anderem war er CEO von Gold Fields und Anglo Coal, einer Tochtergesellschaft von Anglo American.
Die starke Kursreaktion dürfte viel weniger durch das mögliche Abhandenkommen der 5,9 Millionen Dollar als den Verlust des langjährigen CEOs zustande gekommen sein. Allerdings scheinen minus zehn Prozent doch übertrieben und Endeavour ist operativ betrachtet gut aufgestellt. DER AKTIONÄR rät deshalb weiterhin zum Kauf.
