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21.03.2023 Michael Diertl

Desaster bei First Majestic Silver – Ein Fünftel Umsatz über Nacht futsch

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First Majestic Silver Corp.

Die Aktie des Silberproduzenten ist am Montagabend nachbörslich zweistellig gecrasht. Grund dafür ist, dass an der Jerritt Canyon Mine sämtliche Aktivitäten vorübergehend eingestellt werden. 21 Prozent des Umsatzes hängen von der Mine ab. Ist das die Chance günstig einzusteigen oder sollten Anleger lieber Abstand halten?

In den letzten 22 Monaten seit der Übernahme der Jerritt Canyon Goldmine in Nevada lag der Fokus des Unternehmens darauf, die Abbauraten Untertage zu erhöhen, um die Verarbeitungsanlage mit mindestens 3.000 Tonnen Erz pro Tag zu versorgen, um den freien Cashflow nach Plan zu generieren. Trotz dieser Bemühungen blieben die Abbauraten unter dieser Schwelle und die Cashkosten pro Unze lagen höher als erwartet. Hauptgrund dafür waren anhaltende Herausforderungen wie ineffiziente und teure Auftragnehmer, inflationäre Kostenbelastungen und niedergradigere Erze als erwartet. Hinzu kamen mehrere extreme Wetterereignissen, die die Bedingungen verschärft und zu erheblichen Problemen geführt haben.

Der CEO meldet sich zu Wort

"Die Entscheidung, vorübergehend die Bergbauaktivitäten bei Jerritt Canyon auszusetzen, die etwa 21 Prozent des Umsatzes im Jahr 2022 ausmachten, wurde von unserem Ziel getrieben, profitabel Unzen im gesamten Unternehmen zu produzieren", sagte Keith Neumeyer, Präsident und CEO. "Seit der Übernahme im Jahr 2021 haben wir bei Jerritt Canyon stark investiert und konnten mehrere wichtige Projekte erfolgreich umsetzen. Wir haben die unterirdischen Minen West Generator und Saval II rehabilitiert, wiedereröffnet und die Röst- und Raffinerie-Abgasbehandlungssysteme erfolgreich aufgerüstet und modifiziert. Damit stellen wir sicher, dass wir vollständig mit allen staatlichen und bundesstaatlichen Luftqualitätsstandards konform bleiben. Das Team bei Jerritt Canyon hat dem Unternehmen geholfen, bedeutende Meilensteine zu erreichen und wir sind dankbar für ihre Arbeit. Obwohl die Bergbauaktivitäten vorübergehend gestoppt wurden, wird die Verarbeitung der verbleibenden Oberflächenlagerbestände in den nächsten Monaten stattfinden. Das Unternehmen wird weiterhin sowohl nahegelegene als auch aussichtsreiche regionale Greenfield-Ziele erkunden, um die Ressourcen von Jerritt Canyon zu erweitern. Das wird unserer Meinung nach die Wirtschaftlichkeit für die eventuelle Wiederaufnahme des Betriebs erheblich verbessern."

Jerritt Canyon ist schon lange das Sorgenkind von First Majestic. Die Kosten pro Unze Gold liegen bei über 2.000 Dollar, was deutlich über dem Branchendurchschnitt liegt. Der einzige Rettungsanker könnte der steigende Goldpreis sein, der am Montag zeitweise über der 2.000-Dollar-Marke notierte. Somit gibt es einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass First Majestic die Produktion bei Jerritt Canyon bald wiederaufnehmen könnte. Das macht die Mine zwar nicht zu einem besseren Projekt, doch immerhin wäre es nicht mehr defizitär.

First Majestic Silver Corp. (WKN: A0LHKJ)

Jerritt Canyon war von Anfang an ein Desaster für First Majestic. Einzig ein Goldpreis über 2.000 Dollar kann dem Unternehmen aus der Patsche helfen. Anleger halten Abstand und folgen stattdessen AKTIONÄR-Empfehlungen wie Agnico Eagle oder Equinox Gold.

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