Vor dem US-Arbeitsmarktbericht wird der DAX am Freitag weiterhin freundlich erwartet. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Morgen 0,46 Prozent höher bei 9.421 Punkten. Er dürfte sich damit einen Teil der tags zuvor im späten Handel abgeschmolzenen Gewinne zurückholen.
Am Donnerstag hatte das Signal der Europäischen Zentralbank auf zusätzliche geldpolitische Maßnahmen den DAX aus seiner Lethargie gerissen und die Wochenbilanz grün gefärbt.
Die Fortsetzung der Rekordrallye an der Wall Street sorgt nun dafür, dass sich die Gewinnmitnahmen aus dem späten Xetra-Handel zunächst nicht fortsetzen. Der Future auf den Dow Jones Industrial zog nach dem europäischen Handelsende um 0,4 Prozent an.
Für Zurückhaltung könnte aber im Verlauf der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober sorgen. Marktstratege Chris Weston sieht die Markterwartung der neu geschaffenen Stellen bei 235.000 auf Höhe des Sechs-Monats-Durchschnitts. Die Arbeitslosenquote sollte bei 5,9 Prozent verharren. Mit den China-Daten am Samstag nennt der Experte vor dem Wochenende einen weiteren Unsicherheitsfaktor.
Gold: Der Ausverkauf geht weiter
Der Goldpreis kommt am Freitagmorgen erneut unter Druck. Der Preis pro Unze büßt weitere sieben Dollar ein und ist mit nur noch 1.134 Dollar auf den tiefsten Stand seit viereinhalb Jahren gefallen. Vor allem der weiter feste US-Dollar belastet den Goldpreis. Zudem hat sich die charttechnische Situation weiter verschlechtert. Charttechniker und Analysten befürchten jetzt ein Abrutschen in Richtung 1.000 Dollar.
Fresenius-Aktie besser als der DAX – Geschäftsentwicklung in Russland stockt
Die neue Eiszeit zwischen dem Westen und Russland macht dem Medizinkonzern Fresenius einen Strich durch die Rechnung: Die Pläne für ein Gemeinschaftsunternehmen der Konzerntochter Kabi mit der russischen CJSC Binnopharm seien aufgebeben worden, teilte Fresenius am Donnerstagabend mit. Als Grund gab der Konzern die "veränderten politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen" in der Region an. Eigentlich hatte das im April angekündigte Gemeinschaftsunternehmen bis Ende des Jahres seine Geschäftstätigkeit aufnehmen sollen und mit zwei Produktionsstätten in Russland auch das Geschäft in Osteuropa erweitern sollen.
Adidas-Aktie: Jetzt zuschlagen…
Zugegeben, die Adidas-Aktie hat ein dramatisch schlechtes Jahr hinter sich. Vorstand Herbert Hainer muss jetzt beweisen, dass er nach mehr als 13 Jahren Dienstzeit noch immer genügend Power und Ideen hat, den Sportartikelkonzern wieder in die Spur zu bringen. Die Zahlen am Donnerstag waren jetzt auch nicht unbedingt der große Wurf, dennoch: böse Überraschungen blieben aus. Nicht nur deshalb machte die Adidas-Aktie auch einen großen Satz nach oben.
Allianz mit Superdividende – Aktie geht durch die Decke
Europas größter Versicherer strotzt nach einem überraschend starken Sommerquartal vor Zuversicht. Auch nach den milliardenschweren Mittelabflüssen beim konzerneigenen Vermögensverwalter Pimco sieht Finanzvorstand Dieter Wemmer einen operativen Gewinn von 10,5 Milliarden Euro für dieses Jahr in Reichweite, wie der DAX-Konzern überraschend am Donnerstagabend mitteilte. Ihren Aktionären will die Allianz statt 40 Prozent künftig die Hälfte des Überschusses als Dividende ausschütten.
(Mit Material von dpa-AFX)