Der sich verschärfende Schuldenstreit mit Griechenland hat die Anleger am Freitag in Scharen aus dem DAX vertrieben. Zeitweise fiel der Leitindex wieder in Richtung 11.000 Punkte. Kurz vor Handelsschluss erholte er sich aber wieder etwas und beendete den Tag mit einem Abschlag von 1,20 Prozent bei 11.196 Punkten. Im Wochenverlauf zeigte er sich damit nahezu unverändert.
Für den Index der mittelgroßen Werte MDAX ging es am Freitag um 1,15 Prozent auf 20.010 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index TecDAX fiel um 1,34 Prozent auf 1.656 Punkte.
Wegen der hohen Unsicherheit rund um Griechenland habe übers Wochenende kaum jemand Risiken eingehen wollen, begründete ein Börsianer die Talfahrt. Der Grexit werde immer offener diskutiert und Notfall-Szenarien inzwischen erörtert. "Das ist ein deutliches Warnsignal", sagte er. Die EU-Kommission, die Europäische Zentralbank (EZB) und der Internationale Währungsfonds (IWF) verhandeln seit Wochen mit Athen über ein verbindliches Reformprogramm. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass Griechenland bisher blockierte Hilfsgelder in Höhe von 7,2 Milliarden Euro erhalten kann, um es vor der Pleite zu retten.
Infineon: Analystenlob beflügelt
Nach den Gewinnmitnahmen der letzten Woche ist der Chiphersteller wieder im Aufwind. Im volatilen Marktumfeld gehört die Infineon-Aktie am Freitag zu den größten Gewinnern im DAX. Grund dafür sind positive Analystenkommentare.
Deutsche Bank: Ultimatum läuft
Die Aktionärsvereinigung DSW setzt der Deutschen Bank im Streit um die Einsetzung eines Sonderprüfers zum Thema Altlasten ein Ultimatum. DSW-Vizepräsident Klaus Nieding betonte: „Herr Achleitner hat jetzt noch bis Montag Zeit, sich zu der freiwilligen Sonderprüfung zu äußern wie wir sie auf der Hauptversammlung vorgeschlagen haben. Wenn wir bis Montag nichts hören, werden wir im Laufe der nächsten Woche unsere Klage bei Gericht einreichen.
Besser als Aktien? Crowdlending-Boom bei LendingClub und Auxmoney
Das ist eine Ansage. Im aktuellen Niedrigzinsumfeld liegt die Renditerwartung auf der Crowdlending-Plattform auxmoney mit 6,7 Prozent laut deren Berechnungen über den Renditen fast aller anderen Anlageklassen. Nur die Aktie ist besser. Mitgründer Philip Kamp: „Crowdlending als Geldanlage boomt.“ In der Langzeitbetrachtung sei die Kursentwicklung von Aktien leicht höher als die derzeitige auxmoney-Renditeerwartung. „Aktien sind zweifellos eine sinnvolle Anlage, allerdings ist die Schwankungsbreite auch ziemlich hoch“, sagt Philip Kamp.
Gerücht: Apple bei Aldi - jetzt mit noch mehr NXP!?
An der Kasse Kleingeld einsammeln – inklusive Bakterien und Viren der Kassiererin und vorheriger Kunden ist Vergangenheit. Europas größter Discounter Aldi hat das kontaktlose Bezahlen per NFC-Technologie eingeführt. Damit reicht es, zum Bezahlen ein Smartphone mit NFC-Chip an die Kasse zu halten. Marktführer für diese sichere Nahfunkantenne ist die niederländische NXP Semiconductor. Samsung gehört längst zu den Kunden. Auch im neuen iPhone wurde die Technologie von NXP gefunden.
Airbus-Rivale Boeing erhöht Prognose: Die Auswirkungen für die Airbus-Aktie
Der US-Flugzeughersteller Boeing hat seine langfristige Prognose für den Branchenabsatz angehoben. Für die nächsten 20 Jahre sagte der Airbus-Rivale in einem am Donnerstag vorgestellten Marktausblick eine Nachfrage für 38.050 neue Flugzeuge im Wert von 5,6 Billionen Dollar voraus – damit liegt die Prognose um 3,5 Prozent höher als im Vorjahr. "Der Markt für Verkehrsflugzeuge ist weiterhin stark und stabil", sagte Boeing-Marketingchef Randy Tinseth laut Mitteilung. Der Passagierverkehr werde weiterhin um etwa 4,9 Prozent pro Jahr wachsen, der Frachtverkehr um etwa 4,7 Prozent.
(Mit Material von dpa-AFX)