Nach seinem kräftigen Rückschlag dürfte sich der deutsche Aktienmarkt am Mittwochmorgen etwas erholen. Der Broker IG taxierte den Dax zwei Stunden vor Handelsstart 0,14 Prozent höher auf 11.641 Punkten. Nach dem langen Wochenende hatte die Unsicherheit um die weiterhin ungelöste Krise in Griechenland zusammen mit einem politischen Linksruck in Spanien den deutschen Leitindex um 1,61 Prozent nach unten gedrückt. Die Unsicherheit in den Märkten sei plötzlich bemerkenswert angezogen, erklärte Stratege Chris Weston vom Broker IG. Insgesamt beruhige sich die Lage nun aber etwas.
Befürchtungen einer früheren US-Zinserhöhung als zuletzt erwartet haben der Wall Street am Dienstag signifikante Verluste eingebrockt. Börsianer begründeten die Abwärtsbewegung mit dem starken Dollar sowie jüngsten Äußerungen von Mitgliedern der US-Notenbank Fed. Die Kommentare hätten die Wetten auf eine US-Zinsanhebung noch im laufenden Jahr gestützt, sagte ein Händler. Die am Dienstag veröffentlichten Konjunktur- und Immobiliendaten sprachen zumindest nicht gegen diese Einschätzung. Der Dow JonesIndustrial fiel im Verlauf unter die Marke von 18.000 Punkten, erholte sich aber etwas im späten Handel.
Der Eurokurs hat sich bis zum Mittwochmorgen wieder etwas stabilisiert. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0907 US-Dollar, nachdem sie am Vortag unter die Marke von 1,09 Dollar gerutscht war und so wenig kostete wie zuletzt Ende April. Der Dollar hatte zugelegt, weil US-Konjunkturdaten positiv überrascht hatten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Dienstag auf 1,0926 (Montag: 1,0978) Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,9153 (0,9109) Euro.
Die Ölpreise sind am Mittwoch im frühen Handel leicht gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete 63,91 US-Dollar. Das waren 19 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kletterte um 34 Cent auf 58,37 Dollar. Händler sprachen von einer leichten Gegenbewegung nach den jüngsten Preisrückgängen. Der Markt warte jetzt auf die am Nachmittag anstehende wöchentliche Veröffentlichung der Rohöllagerbestände. Experten rechnen erneut mit einem Rückgang.
Deutsche Bank kommt mit einem blauen Auge davon - Aktie halten?
Im Vergleich zur Rekordstrafe im Libor-Skandal sind das wohl nur "Peanuts": Die Deutsche Bank zahlt 55 Millionen US-Dollar, um einen Streit mit der US-Börsenaufsicht SEC beizulegen. Laut einer Mitteilung der Behörde ging es bei der Auseinandersetzung um die Bewertung bestimmter Wertpapiere (Derivate) während der Finanzkrise.
Daimler: Ausbruch nach oben oder Rücksetzer?
Die Daimler-Aktie hat sich vor wenigen Tagen aus dem kurzfristigen Abwärtstrend nach oben befreit. Nach dem Ausbruch nach oben lief das Papier bis an die 90 Euro-Marke heran. In einem schwachen Gesamtmarkt korrigierte das Papier am Dienstag allerdings wieder bis auf 88,50 Euro. Gut möglich, dass das Papier in den nächsten Tagen noch einmal bis auf die Ausbruchsmarke zurückfällt.
Kion-Aktie: Neuer Schub durch Stoxx Europe 600 Aufnahme?
Die Aktien von Kion dürften am Mittwoch von der im Juni anstehenden Aufnahme des Gabelstapler-Herstellers in den Stoxx Europe 600 profitieren. Wie die Index-Tochter Stoxx Ltd. der Deutschen Börse am Dienstagabend mitteilte, wird das Kion-Papier als eines von insgesamt zehn Werten aufgenommen.
Munich Re: Jetzt verkaufen?
Die Experten von Goldman Sachs haben die Aktien des weltgrößten Rückversicherers Munich Re erneut näher analysiert. Das Ergebnis der Studie der US-Investmentbank dürfte den Anteilseignern des Münchner Unternehmens überhaupt nicht schmecken.
Barrick: Zwei auf einen Streich
Der weltgrößte Goldproduzent Barrick Gold macht ernst: Das Unternehmen holt frisches Geld in die Kasse – und zwar durch Verkäufe. Zum einen hat Barrick Gold die Cowal Mine in Australien an Evolution Mining verkauft. Verkaufspreis: 550 Millionen Dollar. Zum anderen hat Barrick 50 Prozent an seinem Anteil an der Porgera Mine in Papua Neu Guinea an die chinesische Zijn Mining verkauft. Einnahmen: 298 Millionen Dollar.
Apple ist die neue Nummer 1 - Facebook und Tencent holen auf
Apple hat sich den Platz als wertvollste Marke der Welt in der jährlichen "BrandZ"-Studie zurückgeholt. Das Marktforschungsunternehmen Millward Brown errechnete für den iPhone-Konzern einen Markenwert von knapp 247 Milliarden Dollar. Mit dem Sprung von 67 Prozent verdrängte Apple den Internet-Riesen Google , der im vergangenen Jahr den Spitzenplatz erklommen hatte, auf den zweiten Rang.
AKTIONÄR-Geheimtipp Masterflex: Heute schon an morgen denken
Bei Masterflex hatten die Aktionäre zuletzt wenig Grund zur Freude. Doch die Aktie des Spezialisten für Hightech-Kunststoffschläuche dürfte schon bald aus ihrer Lethargie erwachen.
(mit Material von dpa-AFX)