Nach seinem jüngsten Erholungsversuch wird der DAX zur Wochenmitte leichter erwartet. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex am Morgen 0,20 Prozent tiefer auf 9.634 Punkte. Die EU und die USA verstärken in der Ukraine-Krise mit Wirtschaftssanktionen den Druck auf Russland, was laut dem Marktstrategen Christ Weston vom Broker IG für Gegenwind am europäischen Aktienmarkt sorgen könnte. Auch der um Mitternacht drohende technische Zahlungsausfall Argentiniens könnte die Risikofreude wieder bremsen. Zur Zurückhaltung passen eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten und die Fed-Zinsentscheidung am Abend. Auch einen Reigen von Zahlen gilt es zu verarbeiten - darunter im Dax Bayer , Infineon und HeidelbergCement. Die Vorgaben sind ebenfalls verhalten: Der Future auf den Dow Jones Industrial büßte seit Xetra-Schluss 0,18 Prozent ein.
Twitter: 100 Prozent mehr Werbeerlös!
Ein starker Anstieg der Werbeeinnahmen und der Nutzerzahlen hat die Twitter-Aktie durch die Decke gehen lassen. Am Dienstag schoss das Papier nachbörslich um bis zu 35 Prozent auf mehr als 52 Dollar in die Höhe. Nach einer rasanten Berg- und Talfahrt in den vergangenen Monaten sind die Anteilsscheine damit doppelt soviel wert wie beim Börsengang im November.
Airbus-Aktie fliegt: Nach Zahlen deutlich im Plus
Die Airbus-Aktie steigt vorbörslich über zwei Prozent. Der reißende Flugzeugabsatz und günstige Wechselkurse haben dem Luftfahrt- und Rüstungskonzern Airbus Group im zweiten Quartal einen überraschend hohen Gewinnsprung verschafft. Unter dem Strich verdiente der europäische Boeing-Rivale mit 696 Millionen Euro rund 31 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie er am Mittwoch in Toulouse mitteilte. Der Umsatz kletterte um sieben Prozent auf 14,55 Milliarden Euro. Der operative Gewinn legte um 26 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro zu. Damit schnitt das Unternehmen deutlich besser ab als von Analysten erwartet.
Deutsche Bank: Jetzt ist es genug!
Ist der Kursverfall der Deutsche-Bank-Aktie vorbei? Die Privatbank Berenberg glaubt daran und hat das Papier nach den Zahlen von "Sell" auf "Hold" hochgestuft, aber das Kursziel auf 26 Euro belassen. Es gebe zwar weiter erhebliche Risiken bei dem Geldhaus, doch diese seien zu schwierig zu quantifizieren, um weitere Kursverluste der Aktie zu rechtfertigen, schrieb Analyst James Chappell in einer Studie vom Mittwoch. Positiv sei, dass die Deutsche Bank 2016 einen Gewinn je Aktie (EPS) von drei Euro erreichen könnte, was ein rund 13-prozentiges Aufwärtspotenzial innerhalb dreier Jahre bedeute.
Gazprom: Trübe Aussichten
Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit des russischen Energieriesen Gazprom wieder einmal unter die Lupe genommen. Trotz der anhaltenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen sowie der größer werdenden finanziellen Probleme des russischen Staates haben die Experten die Bonität des weltgrößten Gasproduzenten mit „BBB“ bestätigt. Damit verfügt Gazprom weiterhin über den Investmentgrade-Status. Fitch erklärte: „Das Rating spiegelt unsere Prognose wider, dass Gazprom trotz politischen Gegenwindes und Wettbewerbsdruck weiterhin ein wichtiger Gaslieferant für Europa bleiben wird. Aktuell sind die Gasabnehmer in ihren Diversifizierungsmöglichkeiten deutlich eingeschränkt.
Bayer-Aktie: Größter Verlierer nach Zahlen
Die Bayer-Aktie ist am Mittwochmorgen der schwächste Wert im DAX. Bei Lang & Schwarz ging es zuletzt um mehr als zwei Prozent auf 97,00 Euro nach unten. Der Pharma- und Chemiekonzern verfehlte im zweiten Quartal sowohl beim Umsatz als auch auf der Gewinnseite die Markterwartungen. Die Prognosen für das Gesamtjahr wurden von den Leverkusenern allerdings bestätigt.
Infineon: Die Zahlen sind da – Erwartungen übertroffen – 10-Euro-Marke als Ziel
Infineon-Chef Reinhard Ploss sieht Infineon auf einen guten Weg zu einem guten Jahresendspurt. „Unsere Prognose hat sich bestätigt: Im dritten Geschäftsquartal sind Umsatz, Ergebnis und Marge erneut gestiegen“, sagte Ploss. Nach dem fünften Quartal in Folge mit mehr Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geht der Vorstand nun davon aus, seine ursprünglichen Prognosen für Wachstum und Rendite leicht zu übertreffen.
(Mit Material von dpa-AFX)