Der deutsche Aktienmarkt startet trotz anfänglicher Verluste freundlich in die neue Handelswoche. Zur Schlussglocke notierte der DAX rund 0,2 Prozent höher bei 7.531 Punkten. Zunächst sorgten sich die Anleger über die Lage in Italien. Dort befindet sich die Regierung spätestens nach der Rücktrittsankündigung von Mario Monti in einer schweren Krise. Der positive Trend am Nachmittag sei auch dem Kaufverhalten institutioneller Anleger zu verdanken, die bisher Aktien gemieden hätten, noch vor dem Jahresende aber in diese Anlageklasse einsteigen.
Anleihemärkte im Visier
Mit Spannung verfolgen die Investoren nun die Entwicklung an den Anleihemärkten. Diesbezüglich zeigte sich der griechische Ministerpräsident Antonis Samaras optimistisch: "Ich kann mit großer Sicherheit sagen, dass es gut gelaufen ist." In Italien herrscht hingegen eine Regierungskrise: Nachdem die Partei des Ex-Premiers Silvio Berlusconi dem aktuellen Regierungschef Mario Monti am vergangenen Donnerstag die Rückendeckung entzogen hatte, kündigte dieser am Wochenende seinen Rücktritt an. Zudem will Berlusconi selbst ein Comeback versuchen, was zu weiterer Verunsicherung an den Finanzmärkten führte. Die Risikoaufschläge für italienische Staatsanleihen zogen am Montag weiter deutlich an.
Aurelius setzt auf Bildung
Der Münchner Aurelius-Konzern wird die Studienkreis-Gruppe von der Franz Cornelsen Bildungsholding aus Berlin erwerben. Nach Unternehmensangaben beinhalten die Transaktion die drei Gesellschaften Studienkreis GmbH, Studienkreis Partnersysteme GmbH und people online. Die Studienkreis-Gruppe erbringt Nachhilfeleistungen für Schüler der Grund- und weiterführenden Schulen im Alter zwischen sechs und achtzehn Jahren. Die Gesellschaft erwartet für das Jahr 2012 einen Umsatz von 53 Millionen Euro mit einem deutlich positiven Jahresergebnis.
Bayer siegt vor Gericht
Eine Schmerzensgeldklage wegen des Hormon-Medikaments Duogynon gegen den Pharma-Konzern Bayer ist endgültig gescheitert. Das Urteil des Berliner Landgerichts sei jetzt rechtskräftig, teilte das Kammergericht am Montag mit. Der Kläger habe die Berufung zurückgenommen. Der behinderte Mann hatte von Bayer als Rechtsnachfolgerin des Duogynon-Herstellers Schering Schmerzensgeld von mindestens 50 000 Euro verlangt. Nach seiner Meinung wurde er durch das Hormonpräparat, geschädigt, das seiner Mutter 1975 als Schwangerschaftstest verabreicht worden war. Urintests als Nachweis für eine Schwangerschaft gab es damals noch nicht.
Commerzbank: Kursziel 1,90 Euro
Nach einer ganzen Reihe negativer Analystenkommentare erhält die Commerzbank allmählich auch wieder Rückenwind. So halten nach Fairesearch auch die Experten von HSBC an ihrer positiven Einschätzung für die DAX-Titel fest.
Telekom dementiert
Die Deutsche Telekom ist Berichten entgegengetreten, wonach sie künftig dem Internetdienstleister 1&1 den Vertrieb von Handy-Verträgen ermöglichen wird. "Es gibt keine Vereinbarungen zwischen der Deutschen Telekom und der 1&1 bezüglich der Vermarktung von Mobilfunk durch die 1&1", sagte ein Telekom-Sprecher. Er dementierte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus", wonach die United-Internet-Tochter 1&1 künftig als "virtueller Netzbetreiber" im Netz der Telekom Mobilfunkverträge nach eigenen Vorstellungen zusammenstellen und verkaufen werde.
Warnstreiks in Frankfurt
Auch am Frankfurter Flughafen haben Sicherheitsleute am Montagmorgen vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Der Warnstreik sorgte am größten deutschen Airport aber zunächst nicht für Behinderungen. "Wir haben definitiv keine Streikauswirkungen", sagte ein Sprecher des Flughafenbetreibers Fraport am Morgen. Die Gewerkschaft Verdi hatte etwa 80 Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma von 6.00 Uhr bis 10.00 Uhr zum Warnstreik aufgerufen.
ProSieben will Großaktionäre loswerden
Der Mediensender ProSiebenSat.1 will laut Spiegel den anstehenden Verkauf seiner Sender in Skandinavien nutzen, um seine Haupteigentümer KKR und Permira zum Ausstieg zu bewegen. ProSiebenSat.1 würden durch das Geschäft etwa 1,3 Milliarden Euro zufließen. Allerdings erhöben KKR und Permira Anspruch auf eine mehrheitliche Ausschüttung des Verkaufserlöses, um Schulden ihrer gemeinsamen Lavena-Holding zurückzuzahlen.
Höhere Ausschüttung bei Südzucker
Europas größter Zuckerproduzent Südzucker peilt für das laufende Geschäftsjahr eine weitere Dividendenanhebung an. "Da wir von einem nochmals steigenden operativen Ergebnis im Geschäftsjahr 2012/13 ausgehen, würde ich anstatt von Dividendenkürzungen eher mit einer weiteren Anhebung rechnen", sagte Vorstandssprecher Wolfgang Heer der Welt am Sonntag. Für das Geschäftsjahr 2011/12 hatte das Unternehmen eine um 15 Cent auf 70 Cent angehobene Ausschüttung vorgenommen.
TAG schließt Kapitalerhöhung ab
Die Immobiliengesellschaft TAG Immobilien hat mit ihrer Kapitalerhöhung rund 270 Millionen Euro eingenommen. Insgesamt seien 30 Millionen neue Aktien ausgegeben worden. 64 Prozent der neuen Papiere gingen an Altaktionäre, die ihre Bezugsrechte ausübten. Von Mittwoch an werden die neuen Aktien an der Frankfurter Börse gehandelt. Der Erlös aus der Kapitalerhöhung soll für Zukäufe verwendet werden. TAG Immobilien hatte erst im November von der Bundesregierung den Zuschlag für den Kauf von 11.350 Wohnungen der TLG in Ostdeutschland für rund 471 Millionen Euro bekommen.
Aufsichtsratssitzung bei ThyssenKrupp
Der Stahlkonzern ThyssenKrupp denkt nach Informationen des Magazins Spiegel über Schadensersatzforderungen an den früheren Vorstandschef und andere Führungsmitglieder für kostspielige Investitionen in Stahlwerke in den USA und Brasilien nach. Zudem berichtet die Wirtschaftswoche, das Unternehmen wolle alle Optionen für seine deutschen Stahlwerke prüfen. Am heutigen Montag beschäftigt sich eine Aufsichtsratssitzung mit den Stahlwerken in Amerika sowie dem Umbau des Vorstands.
Volkswagen übertrifft eigene Erwartungen
Der Autobauer Volkswagen blickt auf einen erfolgreichen Monat zurück: "Im November lagen die Konzern-Auslieferungen etwa zehn Prozent über dem Vorjahr", sagte Finanzvorstand Dieter Pötsch der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (FASZ). Ein Grund sei der erfolgreiche neue Golf. "Wir haben mittlerweile mehr als 60.000 Bestellungen, das ist deutlich mehr, als wir erwartet hatten", sagte der Manager. Er betonte, dass dazu keine große Rabattaktion nötig gewesen sei.
(Mit Unterstützung von dpa-AFX)