Am heutigen Feiertag zeichnet sich ein ruhiger Handel ab. Bestimmendes Thema ist der weiterhin starke Euro, der keine rechte Kauflaune bei den Aktien aufkommen lässt. Am heutigen Morgen sprang die europäische Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,14 US-Dollar - der höchste Stand seit beinahe drei Monaten. Immerhin hat der DAX im Laufe des Vormittags wieder den Weg zu einem knappen Plus geschafft. Um die Mittagszeit notierte der deutsche Leitindex 0,1 Prozent im Plus bei 11.361,85 Punkten. Insgesamt dürfte der heutige Tag weiterhin ruhig verlaufen. Aus Deutschland und Europa werden keine Konjunkturdaten erwartet. Deutlich interessanter könnte es aber in den USA werden. Dort stehen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe für die Woche bis zum 9. Mai auf der Agenda sowie die US-Erzeugerpreise. Auf der Unternehmensseite gibt es ebenfalls wenig Neues am Feiertag. Die Gewinnerliste im DAX führen Hendel, Merck und die Deutsche Lufthansa an, die jeweils rund 0,9 Prozent zulegen. Auf der Verliererseite standen BMW mit einem Minus von rund 2,8 Prozent und die Deutsche Börse mit einem Abschlag von rund vier Prozent - beide Titel wurden jedoch ex Dividende gehandelt.
Zalando: Großer Optimismus
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Zalando nach Zahlen für das erste Quartal von 35 auf 40 Euro angehoben und die Papiere auf der "Conviction Buy List" belassen. Der Online-Modehändler nutze seine Größe aus, schrieb Analyst Carl Hazeley in einer Studie vom Donnerstag. Der Experte hob seine Gewinnerwartungen an, um ein stärkeres Wachstum und positivere Margenschätzungen zu reflektieren.
Deutsche Telekom: Neubewertung erwartet
Die Deutsche Bank hat das Kursziel für Deutsche Telekom von 19,50 auf 19,25 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf "Buy" belassen. Der jüngste Rückschlag für den Gesamtmarkt biete eine Einstiegsgelegenheit, schrieb Analyst Robert Grindle in einer Studie vom Donnerstag. Die wichtigsten Kennziffern im Heimatmarkt seien gut. Grindle rechnet weiter mit einer Neubewertung der Aktien, reduzierte sein Kursziel aber mit Blick auf jüngste Währungsbewegungen.
Lufthansa-Aktionäre hoffen auf Lösung im Tarifkonflikt
Die Aktien der Lufthansa verteuerten sich am Morgen als Favorit im DAX um knapp ein Prozent. Bei den Aktionären der Fluggesellschaft wächst die Hoffnung auf eine Lösung im bisher härtesten Tarifkonflikt der Unternehmensgeschichte. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) zeigte sich zu der vom Konzern angebotenen Gesamtschlichtung bereit.
RWE: Kursziel massiv gesenkt
Auch die Aktien des Energiekonzerns RWE dürften nach einem Analystenkommentar einen Blick wert sein. Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) strich ihr Kursziel für die Papiere von 22,40 auf 17,50 Euro zusammen und bestätigte ihr Verkaufsvotum. Analyst Lüder Schumacher begründete das mit der deutlichen gestiegenen Nettoverschuldung. Im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Mittwoch sieht der Experte mehr als ein Fünftel Luft nach unten.
Telefonica mit starken Quartal
Der spanische Telekomkonzern Telefonica hat im ersten Quartal vom Boom bei mobilen Daten und der E-Plus-Übernahme profitiert. Zudem gab es dieses Mal keinen Gegenwind aus Lateinamerika, wo zuletzt die schwache brasilianische Wirtschaft oder die Währungsabwertung in Venezuela auf das Ergebnis drückten. Sorgen bereitet dagegen weiter der maue Heimatmarkt. Konzernweit reichte es zu einem Umsatzplus von 12,6 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro, wie der Konzern am Donnerstag in Madrid mitteilte.
K+S erhält Kauf-Votum
Die französische Großbank Societe Generale (SocGen) hat die Einstufung für K+S nach Zahlen auf "Buy" mit einem Kursziel von 37 Euro belassen. Der Salz- und Düngemittelkonzern habe wie erwartet über eine starke Geschäftsentwicklung im ersten Quartal berichtet, schrieb Analyst Rajesh Singla in einer Studie vom Mittwoch. Das DAX-Papier handle, gemessen am erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis, derzeit rund 23 Prozent unter dem historischen Mittelwert. Sie weise zudem eine attraktive Dividendenrendite von vier Prozent auf.
Aufsichtsratschef verteidigt neue Strategie der Deutschen Bank
Der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Paul Achleitner, hat die neue Strategie des Finanzinstituts gegen Kritik verteidigt. "Ob eine Strategie gut ist oder nicht, können Sie nicht an kurzfristigen Reaktionen des Aktienmarkts fest machen. Mit der Weichenstellung kehrt die Deutsche Bank zu ihren Wurzeln zurück, das ist wahrlich kein trivialer Weg", sagte Achleitner der "Wirtschaftswoche" (Freitag). Die Trennung von der Postbank lockere auch nicht die deutschen Wurzeln des Instituts. "Wir bekräftigen unseren Anspruch, eine in Deutschland stark verankerte Bank zu sein", sagte Achleitner.
(Mit Material von dpa-AFX)