Der weiter brodelnde griechische Schuldenstreit belastet den deutschen Aktienmarkt. Zudem drückte ein erneuter Kursrutsch an Chinas Börsen auf die Stimmung. Trotzdem konnte der DAX sein anfängliches Minus eindämmen: Zur Mitte des Handelstages notierte er noch 0,45 Prozent tiefer bei 11.421 Punkten. Auf Wochensicht winkt dem deutschen Leitindex trotz der ungelösten Griechenland-Frage allerdings ein Plus von gut dreieinhalb Prozent - vor allem dank des Kurssprungs am Montag, als Hoffnungen auf eine Lösung im Schuldenstreit das Börsenbarometer beflügelt hatten.
Beim gestrigen EU-Gipfel hatten die Staats- und Regierungschefs den Druck auf den griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras massiv erhöht. Sie machten deutlich, dass es keinen Spielraum für weiteres Feilschen gebe. Nun steht am Wochenende ein als "entscheidend" gewertetes Treffen der Euro-Finanzminister an. Am Dienstag läuft das aktuelle europäische Hilfsprogramm für Griechenland aus - ohne neue Finanzhilfen, welche die Geldgeber von Einsparungen und Reformen abhängig machen, droht die Staatspleite. Anders als vor einigen Jahren scheine die Eurozone dafür aber inzwischen besser gerüstet, sagte Aktienhändler Markus Huber vom Investmenthaus Peregrine & Black.
Neben der Zurückhaltung vor dem neuen Treffen sorgten am Freitagmorgen auch schwache Vorgaben aus Übersee für Abgaben am deutschen Markt. So büßte der Future auf den Dow Jones Industrial seit dem Xetra-Schluss ein halbes Prozent ein. In China sorgten wieder aufgeflammte Sorgen vor einer Spekulationsblase für einen Rutsch an den Festland-Börsen von annähernd 8 Prozent.
Daimler-Aktie: Goldman Sachs senkt den Daumen- na und!
Die Anlageurteile von Goldman Sachs haben Gewicht in der Finanzwelt. Die US-Investmentbank hat das Kursziel für Daimler von 112 auf 107 Euro gesenkt. Die Aktie bleibt aber auf der “Conviction Buy List”. Analyst Stefan Burgstaller reduzierte in einer Branchenstudie wegen gesenkter Wachstumsannahmen für den chinesischen Pkw-Markt seine Erwartungen an Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) der meisten europäischen Autobauer. Bei Daimler könnten die Markterwartungen gleichwohl noch steigen, denn die Stuttgarter profitierten von einer Erholung des europäischen Lkw-Markts. Zudem dürfte die Kernmarke Mercedes Benz von neuen Modellen profitieren. Demnach, alles halb so wild also.
Klöckner & Co: Nächste Kaufempfehlung - kommt die Stahlwende?
Es ist nach wie vor ein ungewohntes Bild. Doch seit einigen Tagen reißen die positiven Nachrichten für Klöckner & Co nicht ab. Durch die mögliche Stahlwende trauen inzwischen auch immer mehr Experten dem MDAX-Wert die Wende zu. Am Freitag hat sich nun die US-Investmentbank Goldman Sachs zur Aktie geäußert.
Tinder mit IPO - neue Kursfantasie für Facebook?
Der Mutterkonzern der Dating-Plattformen Tinder, OkCupid und Match.com geht auf Partnersuche in der Finanzwelt. Der New Yorker Medienkonzern hinter den Flirt-Portalen, IAC/InteractiveCorp, kündigte am Donnerstag einen Börsengang der Tochter Match Group an, in der die Dating-Sites gebündelt sind. Allerdings sollen zunächst nur 20 Prozent der Anteilsscheine in den öffentlichen Handel gebracht werden.
Update K+S: Aktie im Höhenflug – Potash bestätigt Übernahmepläne
Es ist die Sensation an der Börse. Am Donnerstagabend hat K+S mitgeteilt, dass der Konkurrent Potash ein Übernahmeangebot plant. Inzwischen haben die Kanadier dies ebenfalls bestätigt. Potash soll bereit sein, mehr als 40 Euro je K+S-Aktie auf den Tisch zu legen. Der DAX-Titel ist daraufhin um über 30 Prozent in die Höhe geschossen.
Bayer-Aktie: Kursziel 161 Euro
Am Freitag zählt die Bayer-Aktie zu den schwächsten Werten im DAX. Der Ausbruch über den Widerstand bei 139 Euro lässt damit weiter auf sich warten. Auch eine neue Bewertung der britischen Investmentbank HSBC kann zunächst keinen Schwung liefern. Dabei zeigt sich Analyst Stephen McGarry sehr bullish.
(Mit Material von dpa-AFX)