Schon lange war bekannt, dass Barrick Gold nach der Übernahme von Randgold Resources Projekte verkaufen will, die nicht mehr zum Kerngeschäft gehören. Jetzt wird bekannt: Der Konzern plant offensichtlich den Verkauf des Massawa-Projekts im Senegal. Das könnte einen Juniorproduzenten auf den Plan rufen: Teranga Gold. Der Konzern betreibt in der Nachbarschaft die Sabodala-Mine.
Aufhorchen lässt jedoch der Preis, den Barrick Gold laut Konzerninsidern aufrufen will. Die Nachrichtenagentur Bloomberg spricht von einem Verkaufspreis von rund 500 Millionen US-Dollar. Und das ist ein mehr als ambitionierter Preis für jeden Juniorproduzenten. Dazu gehören Barrick Gold nur 83 Prozent an dem Projekt, was dem Projekt einen Gesamtwert von über 580 Millionen US-Dollar zusprechen würde. DER AKTIONÄR hat seine Zweifel, ob Teranga wirklich Interesse haben würde zu diesen Konditionen. Allerdings hat Barricks CEO Mark Bristow vielsagend gesagt: „Massawa ist ein Beispiel für ein Projekt, dass Barrick an einen anderen Konzern verkaufen könnte, der eine Mine nebenan betreibt.“ Außer Teranga käme hier eigentlich nur Toro Gold, ein privates Goldunternehme, in Betracht. Der Konzern betreibt die Mako Goldmine, die 2018 in Produktion gegangen ist. Die Mine soll knapp 160.000 Unzen pro Jahr produzieren.
Unseres Erachtens ist der Preis von 500 Millionen für das Massawa Projekt sehr hoch angesetzt. Selbst wenn man drei Millionen Unzen Gold zu Grunde legt, kommt man auf eine Bewertung von rund 160 Dollar je Unze – und das bei einem Projekt im Senegal. Das ist doch reichlich ambitioniert. Zwar würde das Projekt gut zu Teranga passen. Doch dass Teranga wirklich 500 Millionen Dollar für das Projekt ausgeben wird, darf doch bezweifelt werden. Das wäre sicherlich nur über eine große Kapitalerhöhung zu bewerkstelligen. Und eine solche hatte der Vorstand bislang ausgeschlossen. Zudem hat der Konzern mit Golden Hill bereits das nächste Projekt, dass angegangen werden soll.