Barrick Gold ist eines der beiden großen Sorgenkinder im Goldminensektor – neben Newmont. Die Aktie des weltweit zweitgrößten Goldproduzenten hat in einem Jahr der Rekorde bei Gold selbst nicht einmal eine positive Performance geschafft. Jetzt spitzt sich die Lage bei einer der großen Minen von Barrick zu.
Barrick meldet heute, dass die Verhandlungen mit der Regierung von Mali mit Blick auf die Loulo-Gounkoto Mine nicht vom Fleck kommen. Barrick droht nun damit, die Mine eventuell sogar zu schließen. Der Hintergrund: Es soll wohl Verhandlungen mit der Regierung Malis gegeben haben. Doch sämtliche Vorschläge von Barrick sollen vom Tisch gewischt worden sein. Die Mine von Barrick unterliegt noch dem alten Minen-Kodex, wonach Mali selbst 20 Prozent an dem Projekt. Der neue Minen-Kodex sieht aber eine Beteiligung von 35 Prozent an Projekten vor. Und Mali will nun die Barrick-Mine unter den neuen Kodex pressen.
Dass Mali dabei nicht sonderlich zimperlich vorgeht, ist nichts Neues. Mittlerweile sind mehrere Mitarbeiter von Barrick verhaftet worden, der Druck auf das Management vor Ort steigt. Dazu sollen Goldtransporte blockiert worden sein. Prekär für Mali: Loulo-Gounkoto steht für fünf bis zehn Prozent des BIPs von Mali.
Barrick hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Insbesondere die Eskalation in Mali war so nicht vorhersehbar. Eine Schließung von Loulo-Gounkoto würde auch Barrick treffen, immerhin liegt die Produktion bei über einer halbe Million Unzen. Andererseits wäre eine Schließung auch für Mali eine Katastrophe, immerhin beschäftigt die Mine rund 8.000 Mitarbeiter. Von der Außenwirkung ganz zu schweigen. Eine Einigung wäre sicher im Interesse aller. Aber es ist sicherlich auch gut, dass Barrick sich nicht erpressen lässt wie beispielsweise Resolute Mining. Das Weihnachtsfest jedenfalls dürfte für CEO Mark Bristow dieses Jahr alles andere als beschaulich werden.
Die Aktie selbst ist sicherlich nicht ambitioniert bewertet. Doch die Unsicherheiten verhindern bislang eine deutliche Erholung. Anleger bleiben angesichts der niedrigen Bewertung dennoch investiert und setzen auf eine Einigung in dem Streit.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Barrick Gold.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Barrick Gold.