Der Goldpreis geriet gestern abermals unter Druck. Die Bullen mussten die Marke von 1.500 Dollar wieder preisgeben. Besonders stark hat es die Minenaktien erwischt. Die großen Minen-ETFs mussten vor allem zum Handelsende noch einmal deutlich abgeben. Schlechte Nachrichten kamen zudem von einem der großen Goldproduzenten. Eine Mine musste nach zwei Corona-Verdachtsfällen komplett abgeriegelt werden.
Der Leidtragende ist der Senior-Produzent Kinross: Der Goldproduzent hatte schon kürzlich sein Büro in Toronto schließen müssen, nachdem ein Beschäftigter positiv auf Covid-19 getestet worden ist. Jetzt betrifft es die Kupol-Mine in Russland. Die Anlage, die 866 Arbeiter beschäftigt und 4.500 Tonnen Erz pro Tag verarbeitet, wird zwar weiter betrieben. Aber die Produktion wird jetzt nicht mehr weitertransportiert. Besonders bitter: Eigentlich gibt es in der Region, in der die Mine sich befindet, keine bestätigten Fälle des Corona-Virus. In ganz Russland sind bis dato nur 147 bestätigte Fälle bekannt.
Die Meldung kam gestern kurz vor Börsenschluss. Die Kinross-Aktie ging daraufhin auf Tagestief aus dem Handel. Allerdings befand sich das Papier damit in bester Gesellschaft. Auch andere Minen verloren, wie eingangs bereits erwähnt, deutlich. Der wirtschaftliche Schaden dürfte sich für Kinross in Grenzen halten. Aktuell arbeitet die Mine weiter, in der Regel liegt zudem Erz auf Halde, sodass der Produktionsausfall gering sein dürfte. Und ob das produzierte Gold noch in diesem Quartal weitertransportiert und verkauft werden wird, ist eher zweitrangig. Dennoch schüren solche Nachrichten natürlich die Sorge der Anleger, dass es auf breiter Front zu Produktionsausfällen bei den Goldkonzernen kommen könnte. Das dürfte ein Grund – neben den Liquiditätsengpässen einiger Investoren – sein, weshalb die Minenaktien sich in den vergangenen Wochen derart schwach präsentiert haben.