Es hat lange gedauert. Eigentlich zu lange. Die Barrick-Tochter Acacia Mining befand sich seit Monaten im Streit mit der Regierung von Tansania. Der Grund: Natürlich das liebe Geld. Die Regierung wollte einen höheren Anteil am Gewinn, den Acacia mit den drei Goldminen in Tansania erzielte. Acacia zierte sich. Am Ende wurde Acacia wieder in Barrick eingegliedert und die Verhandlungen wurden zur Chefsache erklärt. Mit Erfolg.
Jetzt haben die beiden Parteien den Streit beigelegt. Barrick Gold zahlt 300 Millionen Dollar an die Regierung von Tansania um vermeintliche Forderungen aus der Vergangenheit beizulegen, zudem wird der Ertrag der Goldminen künftig im Verhältnis 50:50 geteilt. Barrick Golds CEO Mark Bristow sprach anlässlich der Vertragsunterzeichnung von einem „historischen Tag für Afrika“. Er beschrieb die Auseinandersetzung als eine lange Safari, die schon 2017 begonnen habe. Doch diese sei endlich zu einem Ende gekommen. Er reichte schließlich dem Präsidenten die Hand.
Sicherlich waren die Details des Deals bereits bekannt gewesen. Doch dass es jetzt wirklich zu einer Vertragsunterzeichnung gekommen ist, darf als Beruhigung der Investoren gewertet werden. Sicherlich dürften die Pläne von Barrick Gold, Acacia eigenständig auszugliedern, damit erst einmal ad acta gelegt sein. Doch dass von dieser Seite keine Störfeuer mehr kommen, ist vermutlich für den weltweit zweitgrößten Goldproduzenten weitaus wichtiger. Zumal sich die bilanzielle Situation so entspannt hat, dass Barrick nicht mehr darauf angewiesen ist, Acacia unbedingt zu verkaufen.
Die Aktie selbst präsentiert sich aktuell in einer sehr spannenden charttechnischen Verfassung. Die Konsolidierung scheint beendet zu sein und das Papier strebt wieder nach oben. Investierte Anleger bleiben an Bord. Barrick Gold ist operativ heute sicherlich in der besten Verfassung der vergangenen zehn Jahre. Neueinsteiger nutzen Rücksetzer zum Aufbau einer Position.