Der Goldpreis spielt verrückt: Nachdem die Daten zum US-Arbeitsmarkt am Freitag besser ausgefallen sind, als von Volkswirten erwartet, ging es mit den Edelmetallen deutlich bergab. Der Goldpreis büßte über 40 Dollar ein, Silber verlor mehr als drei Prozent. Der Markt scheint nun davon auszugehen, dass die US-Notenbank früher als erwartet damit beginnt, die Anleihekäufe zu reduzieren. Mehr als 50 Prozent der Befragten gehen zudem laut dem Fed Watchtool mittlerweile von einem Zinsanstieg im Dezember 2022 aus.
Im vorbörslichen asiatischen Handel kam es anschließend sogar zu einem Flash-Crash. Der Goldpreis sackte binnen weniger Minuten auf 1.680 Dollar, dem Tief aus dem Frühjahr ab. Konnte dann aber relativ rasch wieder Boden gut machen und notiert zur Stunde wieder bei 1.745 Dollar. Man muss nicht mehr über Sinn oder Unsinn sprechen, wenn man sieht, wie zu einer Zeit, zu der praktisch kein Handel ist, Kontrakte über den Terminmarkt unlimitiert auf den Markt geworfen werden. Hier scheinen einige Adressen ein gewaltiges Interesse an einem niedrigeren Goldpreis zu haben.
Die Minenaktien gerieten zwar am Freitag in Nordamerika und heute in Australien ebenfalls unter Druck. Doch das Minus von nicht einmal drei Prozent beim GDX nimmt sich moderat aus angesichts der Verluste bei Gold. Barrick Gold meldet gerade Zahlen. Der Konzern weist einen bereinigten Gewinn von 0,29 Dollar je Aktie aus und damit 3 Cent mehr als von Analysten erwartet. Der Konzern kündigt zudem eine Quartalsdividende von 0,09 Dollar und eine Sonderdividende von 0,14 Dollar an. Barrick bekräftigte noch einmal die Prognose für das.
Die Zahlen waren gut. In einem normalen Umfeld würde die Aktie mit einem Plus darauf reagieren. Doch der Markt ist auch aufgrund des Flash-Crashes extrem nervös. Die Volatilität dürfte in den kommenden Tagen hoch bleiben – es kann durchaus sein, dass dies nicht der letzte Angriff auf den Goldmarkt in Richtung 1.680 Dollar gewesen ist.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Barrick Gold.