Nach dem monatelangen Ausverkauf bei den Cannabis-Werten konnten die meisten Werte zuletzt eine deutliche Erholung zeigen. Insbesondere die Aktie von Canopy Growth erwies sich als besonders stark. Am Donnerstag musste das Papier allerdings nach der Aufholjagd zuletzt etwas Federn lassen. Erneute Zugewinne verzeichnte hingegen die Aktie von Aurora Cannabis. Fast vier Prozent ging es hier am Donnerstag nach oben.
Mittlerweile ist wieder leichter Optimismus in den Markt zurückgekehrt. Analystin Vivien Azer vom Investmenthaus Cowen & Co etwa sieht die drohende Insolvenzwelle als eine Art Gesundschrumpfen, das der Industrie letztlich helfen werde. Der Markt müsse "aufgeräumt" werden. Zumindest scheint das zeitweise gefürchtete Szenario eines strikten Durchgreifens der US-Bundesregierung gegen Cannabis immer unwahrscheinlicher. Mit dem Abgang von Donald Trumps erstem Justizminister Jeff Sessions ("Gute Menschen rauchen kein Marihuana") ist ein großes Risiko verschwunden.
Und die Zustimmung der Menschen zur Legalisierung war nie höher, so dass die Regierung Trump sich mit einer harten Linie gegen Cannabis wohl keinen Gefallen täte. Einer CBS-Umfrage zufolge sprachen sich 2019 rund 65 Prozent der Erwachsenen in den USA für legales Marihuana aus – ein Höchstwert. Erstmals befürwortet das demnach auch eine 56-prozentige Mehrheit der republikanischen Wähler. Hinweise auf eine bundesweite Legalisierung gibt es bislang allerdings nicht, auch wenn sich Präsident Trump vor vielen Jahren mal dafür ausgesprochen hat.
DER AKTIONÄR favorisiert derzeit weiter die Aktie von Canopy Growth. Anleger, die der jüngsten Kaufempfehlung gefolgt sind, lassen die Gewinne laufen. Aurora Cannabis hat sich in den vergangenen Monaten nicht mit Ruhm bekleckert. Kann das Unternehmen jedoch in Zukunft mit wieder positiveren Meldungen überraschen, könnte auch Aurora wieder den klaren Weg nach oben einschlagen. Ein Investment bleibt aber hochspekulativ.
(Mit Material von dpa-AFX)