Was für eine rabenschwarze Woche für die Aktie von Aurora Cannabis und die gesamte Cannabis-Branche. Ende vergangener Woche rauschte die Aktie von Aurora Cannabis erneut mächtig in den Keller. Allein am Freitag betrug das Minus mehr als 18 Prozent. Grund waren erneut enttäuschende Quartalszahlen. Zuvor hatte auch der Branchenprimus Canopy Growth bereits mit schwachen Quartalszahlen für Unmut gesorgt. Dies zog die gesamte Branche erneut kräftig nach unten.
Aurora Cannabis konnte zwar für das erste Quartal (per Ende September) des neuen Geschäftsjahres 2020 einen Umsatz-Anstieg von 29,7 Millionen Kanadischen Dollar auf 75,2 Millionen Kanadische Dollar vermelden, die Erwartungen der Analysten wurden damit aber klar verfehlt. Diese hatten mit einem Zuwachs auf 90,6 Millionen Kanadische Dollar gerechnet. Das bereinigte EBITDA lag bei minus 39,7 Millionen Dollar und damit fast doppelt so wie vom Markt erwartet, der mit einem Minus von 20,8 Millionen Dollar gerechnet hatte. Belastet haben neben einer Überproduktion (einer Produktion mehr als 40.000 Kilogramm Cannabis stand einem Verkauf von nur 12.000 Kilogramm gegenüber) insbesondere die gesunkenen Verkaufspreise.
Zudem hat Aurora auch Investitionsprojekte gestoppt, was die derzeit angespannte Lage unterstreicht. So wurde beispielsweise der Bau der Anlage „Aurora Nordic 2“ in Dänemark gestoppt. Dadurch sollen in den kommenden zwölf Monaten voraussichtlich rund 80 Millionen Kanadische Dollar eingespart werden.
Mit dem jüngsten Kursrutsch ist die Aktie von Aurora Cannabis unter die untere Begrenzung des Seitwärtstrends des jüngst gestarteten Bodenbildungsversuchs gerutscht. Damit wurde ein neues Verkaufssignal generiert. Anleger sollten die Aktie auf der Watchlist behalten und auf eine ausgedehnte Bodenbildung warten. Langfristig bleibt die Branche hochinteressant – insbesondere wenn es ähnlich wie in Kanada zu weiteren weltweiten Legalisierungen kommen wird.