Die jüngsten Zahlen und Ausblicke für das zurückliegende Quartal sind bei den Cannabis-Aktien zuletzt sehr erfreulich ausgefallen. Den Auftakt machte Aphria. Die Aktie der Kanadier reagierte mit einem Kurssprung von 40 Prozent. Aurora Cannabis, GW Pharmaceuticals und Village Farms folgten und konnten ebenfalls positiv überraschen. Die Hoffnung, dass die Geschäfte bei den Unternehmen nun langsam ins Laufen kommen, sorgte am gesamten Cannabis-Markt für positive Stimmung. Doch am Dienstag nach Börsenschluss veröffentlichte Tilray seinen Quartalsbericht. Ein deutlicher höherer Verlust als erwartet sorgte für lange Gesichter bei den Anlegern. Die Aktie verliert derzeit in Frankfurt mehr als sechs Prozent.
Dabei konnte Tilray beim Umsatz vollends überzeugen. Dieser stieg im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 371 Prozent auf 45,9 Millionen US-Dollar. Das Unternehemn profitierte dabei eigenen Angaben zufolge vor allem von Zukauf von Manitoba Harvest, einem Hersteller von hanfbasierten Nahrungsmitteln, Öl und Ergänzungsmitteln. Hinzu komme die vollständige Legalisierung von Cannabis in Kanada und das Wachstum auf internationalen Märkten – vor allem im europäischen Medizinbereich.
Das Nettoergebnis ist allerdings deutlich hinter den Prognosen zurückgeblieben. Tilray erwirtschaftet einen Verlust von 35,1 Millionen US-Dollar oder 0,36 Dollar je Aktie. Analysten hatten lediglich mit einem Verlust von 0,28 US-Dollar je Aktie gerechnet. Der Nettopreis für ein Gramm verkauftes Cannabis sank im zweiten Quartal auf 4,61 Dollar. Das sind 1,77 Dollar weniger als noch ein Jahr zuvor.
Die Aktie von Tilray verliert frühen Nachmittagshandel in Frankfurt mehr als sechs Prozent. gehört weiterhin nicht zu den Favoriten des AKTIONÄR. Die Auswirkung auf andere Cannabis-Aktien hält sich derzeit aber noch in Grenzen. Lediglich die Aktie von Aurora Cannabis muss mit einem Minus von gut zwei Prozent größere Verluste hinnehmen.
Wirklich spannend wird es aber noch heute Abend, wenn Canopy Growth die Daten zum zurückliegenden Quartal präsentiert. Diese dürften weitaus mehr Bedeutung für den gesamten Cannabis-Markt haben.