Steuerreinnahmen von mehr als 13 Millionen Euro sind dem deutschen Staat im vergangenen Jahr durch Cannabis als Medizin zugeflossen. Dies ergab eine Hochrechnung des Apotheker-Spitzenverbandes. Die Freigabe von Cannabis als Medizin haben sich also für den deutschen Staat durchaus bezahlt gemacht. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Markus Herbrand erklärte gegenüber dem Spiegel, dass der Bedarf an medizinischem Cannabis stetig steige. Im laufenden Jahr dürften die Steuereinnahmen noch einmal deutlich höher ausfallen.
Cannabis ist ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor. Würde Cannabis auch für den Freizeitkonsum legalisiert, würde dies für den Staat 2,7 Milliarden Euro mehr in der Kasse bedeuten. Zu diesem Schluss kommt zumindest der Wirtschaftsexperte Professor Justus Haucap in seiner Studie „Die Kosten der Cannabis-Prohibition in Deutschland“, die er im Auftrag des Deutschen Hanfverbandes (DHV) im vergangenen Jahr durchgeführt hat.
Die Gesamtsumme besteht zum einen Teil aus möglichen neuen Steuereinnahmen, die der Staat bisher nicht erheben kann. Zum anderen resultiert diese aus Sozialversicherungsaufkommen durch neue, legale Arbeitsplätze sowie eingesparten Kosten, die durch die Legalisierung von Cannabis wegfallen würden. Dazu zählen unter anderem Kosten für Polizei und Gerichtsverfahren. Haucap bezeichnete seine Berechnung dabei sogar als relativ konservativ.
Die Zahlen von Deutschland machen deutlich, dass die Legalisierung von Cannabis in Zukunft weiter fortschreiten wird. Im vergangenen Jahr hat bereits Kanada als erstes G7-Industrieland den Anbau, Verkauf und Konsum von Cannabis vollständig legalisiert. Ab dem vierten Quartal dieses Jahres dürfen dort auch cannabishaltige Lebensmittel verkauft werden. Man darf gespannt sein, welches Land als nächstes dem Beispiel Kanadas folgt und vor allem wann.
Derzeit sind die Aktien der Cannabis-Unternehmen charttechnisch deutlich angeschlagen. Mittlerweile haben sie aber ein langfristig hochattraktives Niveau zum Einstieg erreicht. Anleger sollten deswegen Werte wie Aurora Cannabis, Canopy Growth und Aphria unbedingt auf ihre Watchlist packen und spätestens bei einem positiven charttechnischen Signal zugreifen.