Der Softwarehersteller SAP macht wegen seines schnell wachsenden Geschäfts mit Mietsoftware Abstriche beim Gewinn. Weil Kunden zunehmend die Software aus der sogenannten Cloud bezögen und damit zu Beginn niedrigere Abo-Zahlungen leisteten, senkte der Vorstand das Ziel für das Betriebsergebnis. Bei den Marktteilnehmern kommt die Nachricht nicht gut an. Die SAP-Aktie zählt am Montag zu den größten Verlierern im DAX. Mittlerweile haben sich auch die ersten Analysten zu dem Zahlenwerk geäußert.
Die DZ Bank hat die Einstufung für SAP auf "Kaufen" belassen. Den fairen Wert der Aktie sieht Analyst Harald Heider weiterhin bei 72 Euro. SAP scheine sich besser zu schlagen als einige Wettbewerber, schrieb Analyst Harald Heider in einer Studie vom Montag. Die Bilanz zum dritten Quartal sei trotz negativer Wechselkurseffekte solide ausgefallen. Das Wachstum insbesondere im Cloud-Geschäft sei ermutigend – im Vergleich zu Vorjahreszeitraum kletterte der Umsatz der Sparte um 41 Prozent auf 278 Millionen Euro. Dort habe der Softwarekonzern klar die Markterwartungen übertroffen. Das Cloud-Geschäft sei langfristig vielversprechend, und SAP scheine in diesem Bereich auf einem guten Weg zu sein. Der Experte bleibt daher weiter optimistisch gestimmt. Knut Woller von der Baader Bank bleibt ebenfalls optimistisch. In einem Analyseupdate verwies er auf das positive Geschäft im Cloud-Segment. Woller bestätigte die "Buy"-Empfehlung mit einem Kursziel von 70 Euro.
Abwarten
In den vergangenen Wochen stand die SAP-Aktie in einem schwachen Marktumfeld unter Verkaufsdruck. Aktuell kämpft der Titel mit der Unterstützung bei 52 Euro. Vor einem Einstieg warten Anleger eine weitere Beruhigung des Marktes ab. Erste Abstauberlimits können unter die 50-Euro-Marke platziert werden. Langfristig bleibt die Software-Aktie mit ihrem Umbau hin zum Cloud-Geschäft aussichtsreich.
(mit Material von dpa-AFX)