Die Aktionäre von Infineon brauchen derzeit vor allem eines: Starke Nerven. Verhaltene Analystenkommentare zu den Geschäftsperspektiven drückten die Aktie des Chipherstellers zum Wochenauftakt. Seit dem Zwischenhoch im September haben die Papiere des Chipherstellers nun fast ein Viertel ihres Wertes verloren.
Zum Wochenauftakt stufte bereits Analyst Sandeep Deshpande von JPMorgan die Papiere des DAX-Konzerns von "Overweight" auf "Neutral" ab. Auch Johannes Schaller von der Deutschen Bank sieht derzeit wenig Gründe für Optimismus. Er rechnet zwar mit einem starken Schlussquartal, hält aber einen konservativen und daher womöglich enttäuschenden Geschäftsausblick für möglich. Die Einstufung für Infineon hat der Experte auf "Hold" mit einem Kursziel von 8,70 Euro belassen.
Optimistischer ist hingegen die Privatbank Hauck & Aufhäuser die ihre Kaufempfehlung für Infineon nach dem Kursrutsch mit einem Kursziel von 11,10 Euro belassen hat. Der Verfall der Aktie des deutschen Chipherstellers infolge der schlechten Nachrichten vom US-Wettbewerber Microchip Technology sei übertrieben, schrieb Analyst Tim Wunderlich in einer aktuellen Studie. Zwar könnte die von Microchip angesprochene schwache Nachfrage aus China kurzfristig auch Infineon betreffen, einige Probleme seien aber allein Thema des US-Herstellers.
Aktuell kein Kauf
Infineon ist nun auch unter die wichtige 7-Euro-Marke gefallen. Ein weiterer Rutsch bis in den Bereich von 6,50 Euro wäre durchaus denkbar. Die momentane Marktschwäche sorgt für weiteren Druck. DER AKTIONÄR rät derzeit von einem Neueinstieg ab. Anleger sollten zuerst eine Trendwende abwarten.
(Mit Material von dpa-AFX)