Schon wieder hat Asos, der britische Zalando-Konkurrent, die Anleger mit einer Gewinnwarnung geschockt. Es war das dritte Mal in diesem Jahr, dass das Asos-Management die Prognosen kassiert hat. Die Aktie brach darauf ein.
Asos erwartet nun einen Vorsteuergewinn für das laufende Jahr (endet im August) bei 45 Millionen Pfund. Das entspräche dem Niveau des vergangenen Geschäftsjahres. Ursprünglich war der Markt von einem Vorsteuergewinn von 62 Millionen Pfund ausgegangen.
Die Anleger warfen daraufhin ihre Asos-Aktien auf den Markt und sorgten für einen Kurssturz von 15 Prozent. Mittlerweile kostet die Asos-Aktie nur noch 2.207 Pence. Im März dieses Jahres stand der Kurs noch bei 7.195 Pence. Nach drei Gewinnwarnungen innerhalb weniger Monate hat Asos viel Vertrauen verspielt.
Bald ist es so weit
Asos ist wie Zalando spezialisiert auf den Onlinehandel vor allem mit Textilien und Schuhen. Die schlechte Performance von Asos dürfte dem Zalando-Vorstand gar nicht schmecken, will das Unternehmen doch in wenigen Tagen an die Börse gehen. Laut Medienberichten soll das IPO am 1. Oktober stattfinden. Der Termin könne sich allerdings auch noch um wenige Tage nach vorne oder hinten verschieben.
Die großen Zalando-Aktionäre wollen an Bord bleiben und bei dem Börsengang keine Aktien verkaufen. Die Haupteigentümer von Zalando sind die schwedische Beteiligungsgesellschaft Kinnevik mit rund 36 Prozent und die Internetinvestoren Oliver, Marc und Alexander Samwer mit 17 Prozent. Den Samwer-Brüdern gehört die Startup-Schmiede Rocket Internet, die ebenfalls noch in diesem Jahr an die Börse gehen will.
Warten auf Zalando
Dem Asos-Debakel zum Trotz legt DER AKTIONÄR sich fest: Der Zalando-Börsengang hat das Zeug, ein Erfolg zu werden. Die Zinsen sind niedrig, Liquidität en masse ist vorhanden, die Investoren suchen händeringend nach neuen, lukrativen Anlagemöglichkeiten. Da kommt das Zalando-IPO gerade recht.