Die Vorbestellungen für die neuen iPhone-Modelle brechen alle Rekorde. Innerhalb von 24 Stunden sei die Marke von vier Millionen überschritten worden, teilte Apple am Montag mit. Ab kommendem Freitag sollen die Geräte ausgeliefert werden, aber man habe nicht mit einem Andrang in diesem Ausmaß gerechnet. Viele Kunden müssten deshalb bis Oktober warten, um ihre neuen iPhones zu erhalten. Bereits vergangenen Freitag, als der Startschuss für die Vorbestellungen gefallen war, hatte der kalifornische Konzern eine Rekord-Nachfrage für die beiden neuen und deutlich größeren Modelle des iPhone 6 gemeldet, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen.
Seitenhieb an Google
Zudem hat Apple-Chef Tim Cook erneut versichert, dass sein Unternehmen Nutzer-Daten vor dem Zugriff von Geheimdiensten schütze. So seien die Kurznachrichten im Chatdienst iMessage verschlüsselt, und der Konzern habe dazu keinen Zugang. Auch wenn die Regierung sie lesen wollte, könne Apple sie nicht aushändigen, sagte Cook in einem am Montag ausgestrahlten TV-Interview.
"Wenn wir einen neuen Dienst entwerfen, versuchen wir, keine Daten zu sammeln", sagte Cook. Apple mache sein Geld mit dem Verkauf von Geräten. "Unser Geschäft beruht nicht darauf, Informationen über Sie zu haben. Sie sind nicht unser Produkt", sagte Cook an die Kunden gerichtet. Zugleich platzierte er einen Seitenhieb gegen Rivalen wie Google , ohne diese beim Namen zu nennen. Nutzer sollten sich fragen, wie ein Unternehmen Geld verdiene. "Und wenn sie das Geld vor allem machen, indem sie Brocken persönlicher Daten sammeln, denke ich, dass Sie ein Recht haben, besorgt zu sein." Cook bekräftigte, Gerüchte über Hintertüren für Geheimdienste seien unwahr.
Apple war zuletzt in die Schlagzeilen geraten, als Nacktfotos von Prominenten im Internet veröffentlicht wurden. Der Konzern räumte ein, dass zumindest ein Teil der Bilder aus Apple-Profilen entwendet worden sei. Die Angreifer hätten aber lediglich den Passwort-Schutz einzelner Nutzer ausgehebelt, nicht die Apple-Systeme geknackt, teilte das Unternehmen mit.
In starker Verfassung
Die Aktie von Apple hat zuletzt die Marke von 100 Dollar zurückerobert. Damit notiert das Papier nur knapp unter dem erst vor Kurzem erreichten Allzeithoch bei 103,74 Dollar. Bleibt der Newsflow stark, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis ein neuer Rekord erreicht wird. Anleger bleiben deswegen investiert, sichern sich aber mit einem Stopp bei 61 Euro (akt. Kurs: 78,59 Euro) nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)